Wander-Highlight
Ort: Ruhrgebiet, Regierungsbezirk Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Kein Erfolg war Osthaus' Engagement zugunsten seiner Künstlerin im Zusammenhang mit
dem 'Eisernen Schmied von Hagen' beschieden. Während des Ersten Weltkrieges sollte 1915
öffentlich eine gegen eine Geldsspende zu benagelnde Holzfigur aufgestellt werden. Auf Osthaus' Anregung reichten Ernst Ludwig Kirchner und Milly Steger Entwürfe ein. Diese wurden
jedoch von der Kommission abgelehnt, zugunsten einer drei Meter hohen, muskelstrotzenden
Kolossalfigur des Dortmunder Bildhauers Friedrich Bagdons. Stegers Entwurf ist nicht erhalten. Erhalten ist allerdings die lebensgroße Bronze eines sitzenden Schmiedes von Milly Steger für die Altenhagener Brücke, die zwei Jahre zuvor, im Jahr 1913, gegossen wurde. Auch um diese monumentale Auftragsarbeit, rankt sich eine Geschichte, die erneut belegt,
wie schwer es die junge Stadtbildhauerin mit ihrem hauptamtlichen Auftraggeber hatte: 1913
war Milly Steger mit dem Auftrag der lebensgroßen Bronzefigur eines Eisenschmiedes betraut
worden. Der Schmied war als Bekrönung der Wettersäule an der Altenhagener Brücke vorgesehen. Doch die städtische Baudeputation war mit ihrem Werk wieder einmal nicht einverstanden. Erstens war den Ratsherren die sitzende Haltung des rastenden Steger'schen Arbeiters zu passiv und zweitens der Gesichtsausdruck zu melancholisch, zu nachdenklich und zu
herb. Milly Stegers Schmied wurde, statt im öffentlichen Raum Präsenz zu zeigen, ins Innere
der Hagener Stadthalle verbannt. Quelle: fernuni-hagen.de/gleichstellung/docs/hefte/heft29schulte.pdf (Seite 8/9)
27. Juli 2021
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