Sühnekreuz Sontheim

Ein relativ großes Sühnekreuz steht hier am Wegesrand.
Das Kreuz hat eine bewegte Geschichte hinter sich. So wurde es beim Straßenbau der nahen Gerstetter Straße 1970 verschüttet, beim Gasleitungsbau wiederentdeckt und musste Anfang des 21. Jahrhunderts wegen Kanalarbeiten um etwa 100 Meter Richtung Wald an seinen heutigen Standort versetzt werden.
Nicht ganz geklärt ist der Errichtungsgrund. Hierzu gibt es zwei Versionen: es ist ein Sühnekreuz des Mörders des hier 1488 erschlagenen "Hansen Kauffmann des Jüngeren" ODER es stürzte hier eine Braut aus dem Wagen und kam so zu Tode. Eine dritte Version besagt, dass hier einige Weber aus Steinheim einen Schäfer erschlagen hätten.
Auf jeden Fall ist das Kreuz sehr alt und ein Sühnekreuz.

„Jedes dieser Kreuze kann seine eigene Geschichte erzählen und was Menschen bewogen hat, „ihr“ Kreuz an dieser Stelle zu errichten. (...) Diese Wegekreuze sind als sichtbare Zeichen errichtet worden und ziehen die Blicke vieler Menschen auf sich. Das Kreuz ist ein Symbol des Lebens. Es steht als ein Zeichen für unsere christliche Hoffnung und will unseren Blick auf Jesus Christus richten, der den Tod überwunden hat (…). Das Kreuz gehört zu unserem Leben, so wie es im Leben Jesu dazu gehörte. So wünsche ich mir, dass viele Menschen … die Wegekreuze aufsuchen, ob als Orte der Stille und des Atemholens vor Gott, ob als Orte der Gemeindeversammlung, des Gebetes und des Gotteslobes.“
(Textquelle: Dechant Rainald M. Ollig
in: „Wegekreuze. Sakrale Kleindenkmäler als Zeichen der Volksfrömmigkeit“)

Info laut Wikipedia: Sühnekreuz oder Mordkreuz ist die Bezeichnung für ein steinernes Flurkreuz, das zur Sühne für einen begangenen Mord oder Totschlag errichtet wurde.