Nikolaikirche Anklam

Die Nikolaikirche wurde im 13./14. Jahrhundert erbaut und glänzte bis 1945 u.a. mit einem großartigen, verdrehten Spitzturm, einem sogenannten gotischen Spitzhelm von über 100 Meter Höhe. Auf alten Bildern sieht dieser beeindruckend aus. Leider, und absolut jammervoll, wurde die Kirche durch deutschen Granatbeschuss der bereits russisch besetzten Stadt am 29. April 1945, dem letzten Kriegstag in Anklam, zu weiten Teilen zerstört. Turmhelm und Satteldach stürzten ein. In der Nachkriegszeit verfiel die Ruine über fünf Jahrzehnte mehr und mehr. Erst 1995 (!!!) erfolgte die Sicherung der verbleibenden Bausubstanz, das Kirchenschiff wurde mit einem Notdach versehen. Seit 2010 erfolgen Maßnahmen des Wiederaufbaus, u.a. die Wiederherstellung des Daches und die Installation neuer Fenster, aber es wird noch lang dauern, bis das Gebäude vielleicht wieder in einem Glanz erstrahlt. Es ist bedrückend und sehr anschaulich zugleich, auf den nackten Erdboden des Kirchenschiffs zu blicken. Spannenderweise wird der noch stehende Turmrumpf touristisch genutzt. Gegen eine Gebühr von 4 Euro kann über zwei Zwischenebenen bis zu einer Höhe von 55 Meter aufgestiegen werden, was mit einem fantastischen Blick über die Stadt belohnt wird. Vor allem die Aussichten nach Westen über die sich windende Peene sind wunderschön.

Zur Geschichte der Kirche wurde ja schon alles gesagt - momentan wird um die Kirche herum gebaut und der Bereich um die Kirche herum ist abgesperrt…

1280 zu Ehren des Heiligen Nikolaus, Schutzpatron der Seefahrer, Fischer und Handelsleute in hochgotischer Architektur errichtet, wurde die Nikolaikirche Wahrzeichen der Stadt Anklam und Symbol der Freiheit und des Wohlstandes der hanseatischen Bürger. Der Kirchturm - einst Lotsenzeichen grüßten die Seeleute schon weit auf dem Oderhaff.