Siebenschläferboofe

Diese ehemalige Boofe gehört nicht zu den offiziell zugelassenen Boofen und befindet sich weitab vom gekennzeichneten Wanderwegenetz im Nationalpark Sächsische Schweiz. Wenn Sie die gekennzeichneten Wege verlassen, zerschneiden Sie die im Nationalpark ohnehin schon kleinflächigen, störungsfreien Areale. Dabei können Sie einerseits den Lebensraum wild lebender Tiere und diese selbst, erheblich beeinträchtigen, andererseits die teils sehr sensible Vegetation (z. B. auf den Felsriffen) irreparabel zerstören.

Das Geheimnis der Siebenschläferboofe? Da gibt es mehrere:
1. Im Winter 1944/45 hat dort eine Dresdener Familie mit ihrem Sohn überwintert, der Ende 44 noch eingezogen wurde. Der Winter war extrem, aber sie haben es geschafft. Ich kenne die vordere Boofe noch als ausgebaute "Blockhütte" mit "Fenster" kl. Küchenecke, Regal, Sitzbank und Tisch, und habe nie herausgefunden, ob dieser "Ausbau" auf diese Überwinterung 44/45 zurückgeht. Wurde leider zerstört, als die Boofe in das Kerngebiet fiel, schade. Man hätte eher eine Gedenkplakette anbringen sollen!
2. Als Leipziger Bürgerrechtler habe ich in der Siebenschläferboofe an 2 Ausbildungs-Schulungen von DDR-Oppositionellen teilgenommen. Das war 86 & 87 - je 3 Tage Seminar zu "Gewaltfreiem Widerstand" u.a. nach Gandhi und Strategiebildung. Die Seminarleiter kamen jeweils aus Berlin. Soweit ich mich noch erinnere, waren wir beim ersten Mal 10 und beim zweiten Mal 13 Teilnehmer aus der gesamten DDR (ich erinnere Rostock, Magdeburg, Karl-Marx-Stadt, Berlin, Dresden, Freiberg, Cottbus, Jena, Erfurt...) - wobei wir zur eigenen und gegenseitigen Sicherheit beschlossen haben, Fakenamen zu verwenden. Kann also sein, dass einige auch falsche Ortsangaben gemacht haben. Es waren aber jeweils sehr exponierte Gruppen und ich habe darüber auch in meiner ausführlichen Stasi-Akte nichts gefunden. Die Geheimhaltung scheint also funktioniert zu haben.
3. Als die Blockhütte noch existierte lagen darin bis zu 6 Boofenbücher, aus denen hervorging, dass neben Wanderern und Bergsteigern in den 80ern öfter auch die "Blueser" dort waren, die nicht wirklich Naturfreunde waren, sondern offenbar Kistenweise Bier dort hochgeschleppt haben, was direkt an einer 200 m - Wand keine gute Idee war. Laut Boofenbüchern sind tatsächlich im Vollsuff 6 Jugendliche zwischen 17 und 25 dort tödlich abgestürzt, wobei - laut einem mahnendem Eintrag seiner Eltern - es Einer geschafft hat, den Absturz zu überleben und nach genau einem Jahr inkl. Krankenhaus und Reha mit seinen Saufkumpels genau dort seine "Wiedergeburt" zu feiern und nochmal runterzufallen. Diesmal hatte ers dann geschafft. Alle Fälle hatten zahlreiche "Rest in Peace" einträge von Freunden und Bekannten und schienen durchaus seriös zu sein. Unter uns Free Climber´n waren die "Blueser" und ihr Suff jedenfalls nicht gut angesehen, weil wir jedesmal deren "Leergut" und anderen Müll wieder runter nach Schmilka schleppen durften...

schwer zu erreichen, man sollte ganz genau auf die Wegzweigungen achten