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MigrAction – auf den Spuren der Abwanderung

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MigrAction – auf den Spuren der Abwanderung

Marika Abbà

MigrAction – auf den Spuren der Abwanderung

Wander-Collection von Marika Abbà

9

Tage

2-12 Std

/ Tag

144 km

7 160 m

6 620 m

Ein geräumiger roter Rucksack, Klamotten für alle Bedingungen, ein Paar feste Schuhe, Trekkingstöcke – die Verbündeten meiner Knie – und die unverzichtbare Kamera: Alles was ich brauchte, um von Italien über die Berge nach Frankreich zu wandern, trug ich auf meinen Schultern. Ebenfalls dabei hatte ich eine Ausgabe von Nuto Revellis „Il mondo dei vinti“ (Die Welt der Besiegten, 1977). Dieses Buch, das die bäuerliche Lebenswelt in den piemontesischen Bergen anhand von Interviews darstellt, hat mich seit den ersten Vorbereitungen für die Wanderung begleitet und mir während der gesamten Reise Gesellschaft geleistet. Mit mir wanderten Manuela, meine treue Begleiterin, mit der ich auch den Monviso umrundet habe, eine außergewöhnliche Frau und Sportlerin, und Gabriele, Ga, ein großartiger Bergsteiger und Videofilmer.

Aber machen wir noch einmal einen Schritt zurück: Wie kam es, dass ich an dieser „Expedition“ teilnahm? Eines Tages schlug Manuela mir vor, wieder eine Wanderung wie jene rund um den Monviso im Jahr zuvor zu machen: komoot.de/collection/1416498. In diesem Zuge wurde ich auf die Route MigrAction aufmerksam, die dank eines grenzüberschreitenden, europäischen Interreg-Alcotra-Kooperationsprojekts entstanden ist. Daran mitgearbeitet haben die Gemeinde Vinadio (federführend), die Fondazione Filatoio Rosso di Caraglio, die Fondazione Nuto Revelli Onlus, die Organisation ACTI Teatro Indipendente und die französische Gemeinde Barcelonnette. Ich habe mich sofort bei den Projektverantwortlichen gemeldet, die mich baten, die Strecke zu testen und ihnen zu helfen, Werbung dafür zu machen.

Auf den neun Etappen der Wanderung von Caraglio (Italien) nach Barcelonnette (Frankreich) folgte ich den Spuren derer, die im 20. Jahrhundert und darüber hinaus auf der Suche nach einem besseren Leben die Alpen verlassen haben, teilweise nur saisonal, oft aber auch dauerhaft. Nuto Revellis „Il mondo dei vinti“ wurde dabei sozusagen meine Bibel. Dank seiner Interviews war ich in der Lage, mir das Leben dieser Menschen vorzustellen. Mir war klar, dass sich viele der im Buch erwähnten Dörfer als Trümmerhaufen entpuppen würden. Ihre Geschichte geht jedoch über die sichtbaren Überreste hinaus und konnte, in Tinte festgehalten, von Mund zu Mund, von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Als ich unterwegs einige Einwohner befragte – die Interviews sind Teil der Videos am Ende der Tourbeschreibungen (auf Italienisch und Französisch) –, wurde mir klar, wie viel Anerkennung diese Menschen verdienen: Sie hatten so gut wie nichts außer zwei Kühen und einem Stall, in dem sie schlafen und sich dank der Tiere auch wärmen konnten. Aus diesem Nichts erhoben sie sich nach zwei Kriegen, die ganze Generationen von jungen Menschen ausgelöscht hatten, und krempelten die Ärmel hoch, um sich eine neue Zukunft zu schaffen.

Ich wünsche dir, dass du nach dieser Lektüre Lust hast, dich tiefer mit diesem Thema auseinanderzusetzen und dich auf diese Reise zu begeben. Die MigrAction erzählt nicht nur die Geschichte eines harten Lebens und des Versuchs, dieses hinter sich zu lassen. Die Route ist auch eine Rückkehr in die Berge. Unterwegs triffst du Menschen, die sich entschieden haben, für immer in den Bergen zu bleiben und jeden Tag gegen die Ungewissheit und die Schwierigkeiten kämpfen, die mit dieser Entscheidung einhergehen. Sicherlich fehlen dort oben viele der Annehmlichkeiten, die man in den Städten findet: Im Winter muss man beispielsweise meterweise Schnee schippen. Aber die Ruhe, die saubere, frische Luft, die Geräusche der Natur und das Gemeinschaftsgefühl sind unbezahlbar.

Die Route ist anspruchsvoll und erfordert eine gute körperliche Vorbereitung. Du kannst sie ungefähr von Ende Juni bis Mitte September gehen. Einige Etappen enden an Hütten, andere in kleinen Bergdörfern, in denen die Zahl der Übernachtungsmöglichkeiten begrenzt ist. Ich empfehle daher, die Wanderung gut zu planen und die Übernachtungen rechtzeitig zu buchen.

Los geht es am Filatoio Rosso in Caraglio. Dorthin kommst du mit dem Bus vom Bahnhof Cuneo. Die Fahrpläne findest du hier: grandabus.it/files/orari/92.pdf. Cuneo ist durch direkte Züge mit Turin verbunden. Am Ziel kannst du in einen Bus einsteigen. Wenn du zurück nach Italien möchtest, fährst du damit nach Gap und von dort mit dem Zug nach Turin.

Für einen ersten visuellen Eindruck der Route, schau dir den Trailer an (auf Italienisch). Ich wünsche dir eine gute Reise!

Auf der Karte

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MigrAction

147 km

7 310 m

6 750 m

Zuletzt aktualisiert: 18. April 2024

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Touren

  1. Map data © OpenStreetMap-Mitwirkende

    Etappe 1: Vom Filatoio di Caraglio nach Paraloup – MigrAction

    05:23
    16,5 km
    3,1 km/h
    1 020 m
    240 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Überwiegend gut begehbare Wege. Trittsicherheit erforderlich.

    Unser Abenteuer beginnt am Filatoio Rosso in Caraglio, der ältesten Seidenfabrik Europas, sowie am Tor zum Valle Grana, der Heimat des Castelmagno-Käses. Hinter dem Museum steigen wir die Hänge hinauf, gehen hinunter ins Stadtzentrum und weiter in Richtung des Weilers Vallera. Nachdem wir die Forststra

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  2. 05:51
    16,4 km
    2,8 km/h
    480 m
    1 080 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Eine feurige Morgendämmerung erleuchtet das Dorf, das bis vor wenigen Jahren ein Gespenst war, sich aber wie ein Phönix aus seiner eigenen Asche wieder erheben konnte.

    

    Nach einem ausgezeichneten Frühstück haben wir die große Ehre, den Partisanen Felice Garelli zu interviewen. Er erzählt uns, wie das Leben

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  3. Entdecke Orte, die du lieben wirst!

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  4. 04:45
    14,2 km
    3,0 km/h
    570 m
    450 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Fangen wir noch einmal an! Das heutige Ziel ist Vinadio. Von Demonte machen wir einen kurzen Abstecher von der ursprünglichen Route und erreichen Madonna del Pino, eine kleine Kapelle, die das untere Mitteltal beherrscht und einen schönen Blick auf die Nebentäler bietet.

    

    Wir fahren in Richtung Aisone

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  5. 07:08
    16,0 km
    2,2 km/h
    1 130 m
    850 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Bevor wir Vinadio nach Sambuco verlassen, treffen wir Signor Cocordano, einen älteren Herrn, Sohn zweier Vinadianer, die nach Hyères an der französischen Küste ausgewandert sind. Seine Eltern, stolze Kommunisten, flohen vor dem faschistischen Italien, mussten aber nach Hause zurückkehren, als Mussolini

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  6. 03:05
    9,05 km
    2,9 km/h
    470 m
    350 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück verabschieden wir uns von Sambuco und machen uns auf den Weg nach Pontebernardo. Die heutige Etappe ist recht kurz, was uns Kraft für die nächsten Tage sparen lässt.

    

    Wir nehmen den Weg, der im Zentrum des Dorfes beginnt, der Aufstieg wird sofort steil, aber

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  7. 02:36
    7,15 km
    2,8 km/h
    450 m
    150 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Wir brechen wieder Richtung Bersezio (Argentera) auf und nehmen den steil ansteigenden Weg nach Murenz. Wir werden von einem phänomenalen Blick auf die Barrikaden begrüßt.

    

    Wir fahren weiter in Richtung Villaggio Primavera und von dort nehmen wir den Weg der Liebe, der uns nach Bersezio führt. Hier haben

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  8. 05:53
    15,4 km
    2,6 km/h
    910 m
    520 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Am frühen Morgen machen wir uns auf den Weg nach Argentera und nehmen den Weg, der an der Kirche beginnt. Wir steigen ihn hinauf bis Tinetta, eine kleine Ebene und dann wieder hinauf, in Richtung der Seen.

    

    Unterwegs treffen wir einen Hirten mit seinen Schafen: Sie bleiben den ganzen Sommer hier auf den

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  9. 12:22
    33,5 km
    2,7 km/h
    1 580 m
    1 780 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Auf Wiedersehen Italien! Bonjour Frankreich!

    

    Der Tag beginnt früh, im Morgengrauen. Die Kälte ist stechend, sie verursacht Gänsehaut. Wir müssen nur sofort auf die Straße, um nicht noch mehr Wärme zu verlieren.

    

    Wir steigen in Richtung des Vallone dei Lauzanier ab, einem breiten Tal, das von spektakulären

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  10. 05:22
    15,8 km
    3,0 km/h
    550 m
    1 210 m
    Schwer
    Schwere Wanderung. Sehr gute Kondition erforderlich. Gute Trittsicherheit, festes Schuhwerk und alpine Erfahrung notwendig.

    Es scheint nicht real zu sein, aber heute ist der große Tag. Das heutige Ziel der Route ist Barcelonnette. Noch etwas verschlafen verlassen wir die kleine Bayasse, in der Ferne ist deutlich der Hügel zu erkennen, den wir in ein paar Stunden erreichen müssen. Der Höhenunterschied in dieser Etappe ist

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Collection-Statistik

  • Touren
    9
  • Distanz
    144 km
  • Zeit
    52:25 Std
  • Höhenmeter
    7 160 m6 620 m

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