Die Bremer Stadtmusikanten

Vor fast 20 Jahren organisierte ich eine Großveranstaltung, an der mehrere Tage lang über 1.000 Menschen teilnahmen. Eine der organisatorischen Fragen war: was geben wir den Teilnehmern aus der gesamten Bundesrepublik mit nach Hause? Die Wahl fiel auf eine Stoffversion der Bremer Stadtmusikanten, und zwar gegen meine Überzeugung. Da mir nichts anderes einfiel, wurde es so gemacht. Und zu meinem Erstaunen gingen die Dinger weg wie warme Semmeln, ja man bat sogar um weitere Exemplare für „die Kinder“. Seitdem ist mir klar, welche Strahlkraft die vier gestapelten Tiere haben. Und als wir um Bremen herum wanderten, wurden, na klar, die Stadtmusikanten unser Markenzeichen, das Teil jeder Wanderung war. Und danach? Sollte das Thema Stadtmusikanten noch weitere Vertiefung erhalten, da sich durch die Beschäftigung mit ihnen einige gedankliche und thematische Türen öffneten, die es zu durchschreiten galt. Es gab eine konkurrierende Sage, es gab Wege, die die vier gegangen sein sollen und es gibt weitere Orte, die sich mit ihnen schmücken wollen. Das beleuchtet diese Collection.Das Märchen in gebotener Kürze: Der alte Esel soll geschlachtet werden, weil er dem Müller nicht mehr dienlich ist. Deshalb flieht er und will Stadtmusikant in Bremen werden. Unterwegs trifft er nacheinander auf den Hund, die Katze und den Hahn. Auch diese drei sind schon alt und sollen sterben. Zu gerne folgen sie dem Esel. Auf ihrem Weg kommen sie in einen Wald und beschließen, dort zu übernachten. Sie entdecken ein Räuberhaus, in das sie einbrechen und die Räuber, die an einem reich gedeckten Tisch saßen, vertrieben. Ein Räuber, der später in der Nacht sich nochmals dem Haus nähert, wird von den Tieren nochmals und damit endgültig verjagt. Den Bremer Stadtmusikanten gefällt das Haus so gut, dass sie nicht wieder fort wollen und dort bleiben.Eines der berühmtesten Zitate aus dem Märchen die Bremer Stadtmusikanten lautet (vom Esel zum Hahn):
„Wir gehen nach Bremen,
etwas Besseres als den Tod findest Du überall;
du hast eine gute Stimme,
und wenn wir zusammen musizieren,
so muss es eine Art haben.“