Aus irgendeinem Grund ist der Camino Aragonés, der Aragonesische Weg, einer der unbekanntesten Jakobswege unter den Pilgern. Aber gerade das macht ihn zu einer magischen Route, auf der du die Schönheit der Landschaften, das mittelalterliche Erbe und die traditionellen Dörfer in vollkommener Ungestörtheit und Ruhe genießen kannst.

Der Camino Aragonés beginnt am Pyrenäen-Pass Somport an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Er durchquert die aragonesischen Provinzen Huesca und Zaragoza, bevor er in die Region Navarra eintritt und in Puente la Reina endet, wo er auf die Hauptroute des Camino Francés von Frankreich nach Santiago de Compostela trifft. Obwohl der Weg schon sehr alt ist und bereits seit dem 11. Jahrhundert von Pilgern vor allem aus Frankreich, Italien und England benutzt wird, ist er im Laufe der Zeit zu einer der weniger begangenen Varianten des Jakobsweges geworden.

Mit dieser Collection möchte ich dich ermutigen, dich auf eine einzigartige Pilgerreise zu begeben, weit weg von überlaufenen Wegen, dafür voller Natur und historischer Zeugnisse. Aufgeteilt in sieben Etappen von durchschnittlich 25 Kilometern führt die Route vom Somport-Pass, der mit dem Bus erreichbar ist, durch die Schönheit der Pyrenäen. Bei Jaca wendet sie sich nach Westen und folgt dem Tal des Flusses Aragón, das dir seine mittelalterlichen Festungen, romanischen Sehenswürdigkeiten und traditionellen Dörfer offenbart. In Navarra angekommen, führt die Route in das beeindruckende Naturschutzgebiet Foz de Lumbier, eine der spektakulärsten Schluchten Nordspaniens. Durch Felder und Wälder gelangst du schließlich nach Puente la Reina. Dort kannst du den Jakobsweg entweder fortsetzen oder mit einem Bus abreisen.

Obwohl die Strecke nicht sehr viel begangen ist, bedeutet dies nicht, dass es an Unterkünften, Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten mangelt. Alle Etappen enden in Städten, wo es eine Pilgerherberge gibt und wo du dich mit Essen und Wasser für die nächste Etappe eindecken kannst. Die meisten Herbergen kannst du nicht buchen, daher ist es ratsam, so früh wie möglich anzukommen. In einigen darfst du nur übernachten, wenn du einen Pilgerausweis hast. Einen solchen bekommst du in einer der Herbergen oder einem der Tourismusbüros, an denen du auf der ersten Etappe vorbeikommst.

Aufgrund der Öffnungssaison einiger Herbergen und möglichem Schneefall im Winter empfehle ich, diese Reise zwischen April und Oktober zu unternehmen. Gerade zu Beginn oder am Ende der Saison, aber auch grundsätzlich ist ein eingehender Blick auf die Wettervorhersage Pflicht.

Ich hoffe, du genießt die Schönheit und Ruhe dieser Pilgerreise und ich wünsche dir einen „buen camino“, wie man auf dem Jakobsweg sagt.