Die Gründung des Ortes Sant'Antioco geht der Erfindung des Fahrrads um mehr als zwei Jahrtausende voraus. Er wurde um das 8. Jahrhundert vor Christus von den Phöniziern gegründet und trug den antiken Namen Sulki, von dem sich der Name der südwestlichen Region Sardiniens ableitet: Sulcis. Diese wenig bekannte und wenig besuchte Region ist der Schauplatz des Sulcis Loop, einer Runde, die sich 240 Kilometer und über 4.500 Höhenmeter zwischen bescheidenen Erhebungen, mediterraner Macchia und zahlreichen Zeugnissen der Antike hindurch schlängelt. Die hier vorgeschlagene Variante der Route ist weitgehend (mit einigen kleinen Abweichungen) von der von Lieven Loots erstellten und von Matteo Mariotti unter folgendem Link veröffentlichten Version inspiriert: bikepacking.it/itineraries/sulcis.

Die Menschen haben Sulcis seit der Antike bewohnt und unverkennbare Spuren hinterlassen, wie die Menhire von Villaperuccio, das archäologische Gebiet von Pani Loriga, die prähistorischen Gräber Domus de Janas sowie zahlreiche Überreste der nuragischen, römischen und mittelalterlichen Zivilisation. In jüngerer Vergangenheit gründete das Haus Savoyen in Sulcis kleine landwirtschaftlich-pastorale Siedlungen, die auf Sardisch Medau heißen, und während des Faschismus entstanden hier Städte und Bergwerke, die Kohle und andere Mineralien abbauten.

In dieser Collection habe ich den Sulcis Loop in drei Etappen unterteilt, mit Übernachtungen in Santa Margherita di Pula und Carbonia. Die (wenigen) anderen Städte entlang der Route erlauben eine begrenzt flexible Gestaltung der Route, aber ich rate dir, gut zu planen und unterwegs nicht zu improvisieren. Außerdem ist es ratsam, immer einen ausreichenden Vorrat an Proviant und Wasser dabei zu haben, da du oft lange Strecken zurücklegst, ohne deine Wasserflasche auffüllen oder etwas zu essen kaufen zu können.

Die Route verläuft größtenteils auf unbefestigten Straßen und einfachen Wegen, die kein besonderes technisches Fahrkönnen erfordern und die du auch gut mit einem Gravelbike fahren kannst. Obwohl die Erhebungen in Sulcis eher bescheiden sind und nur wenige Gipfel die 1.000-Meter-Marke überschreiten, ist der Höhenunterschied auf den Etappen dennoch beträchtlich, sodass die Route nur für trainierte Radfahrer geeignet ist.

Du kannst Uta, den Ausgangspunkt der Route, entweder mit dem Auto oder mit dem Zug erreichen. Mit dem Auto ist Uta über die SS130 nur 30 Minuten von der sardischen Hauptstadt Cagliari entfernt. Der Zug hingegen braucht etwas mehr als 15 Minuten, um den Bahnhof von Cagliari mit dem Bahnhof von Assemini zu verbinden, von dem es dann noch etwa fünf Kilometer mit dem Fahrrad nach Uta sind.