Kraterseen & Lavagestein: Wandern in der Vulkaneifel

Stell dir vor, der glatte Stein unter deinen Füßen ist schwärzer als jeder Nachthimmel. Genau wie die Felswand neben dir, die sich steil und meterhoch auftürmt. Das Laub strahlt vor diesem Kontrast regelrecht, auch das Moos, das manche der Steine wie einen Teppich bedeckt. Teilweise sind die Felsen rund wie Murmeln und manchmal klein wie ein Tennisball. Andere sind größer als du.

Die Schotterwege aus schwarzem Kiesel schlängeln sich kilometerlang durch die Wälder und über aussichtsreiche Felder. Und du musst kein*e Geolog*in sein, um die Kessel mit einem Blick wahrzunehmen, die hier aus der Landschaft ein Meer aus Hügeln machen. Du musst auch kein*e Botaniker*in sein, um zu erkennen, wie hier, innerhalb dieses Kessels, spärliche Pflanzen farbenfroh wachsen.

Es ist diese einzigartige Landschaft, die sich in Deutschlands äußerstem Westen erstreckt: Die Vulkaneifel ist geprägt von den Spuren vulkanischer Aktivitäten. Und das hat ausgerechnet mit den Alpen zu tun. Der Vulkanismus in der Eifel begann vor rund 45 Millionen Jahren. Als beim Zusammenstoß der Kontinentalplatten die Alpen entstanden, brachen in der Eifel durch die starke Dehnung der Erdkruste die ersten Vulkane aus. Bis heute konnten dort mehr als 400 Vulkane bestimmt werden. Manche von ihnen reihen sich auf einer Art Gürtel direkt aneinander. Vulkan neben Vulkan, auf einer Länge von 50 Kilometern. Genau hier liegt die Vulkaneifel, die größtenteils als Natur- und Geopark ausgezeichnet ist. Typisch für die Region sind auch die Kraterseen. Diese sogenannten Maare sind bodengleiche Vulkankegel, die nach dem Ausbruch in sich zusammengestürzt und mit Wasser vollgelaufen sind. Am eindrücklichsten ist diese Landschaft aus der Nähe: Wenn du in Wanderschuhen über schwarzes Lavagestein läufst und auf Wegen, die sich am Rand eines Kraters entlang schlängeln.

Die fünf Touren in dieser Collection lassen dich Deutschlands Vulkanlandschaft aus nächster Nähe entdecken. Du bist mittendrin: zwischen Lavawänden, Maaren und historischen Kratern. Gleichzeitig genießt du auf jeder einzelnen Tour weite Ausblicke über die Landschaft. Zum Beispiel vom zwölf Meter hohen Holzturm „Landeblick“, der ganz oben auf dem Kraterrand des Meerfelder Maars thront oder von einer der hübschen und aussichtsreichen Schutzhütten, die die Wanderwege immer wieder säumen.

Besondere (Wander-) Kenntnisse brauchst du für keine der Touren. Alle sind zwischen zehn und 22 Kilometer lang, die Wege meist einfache Wald- und Wiesenpfade. Einzig der Auf- und Abstieg zum Klidinger Wasserfall – dem höchsten Wasserfall der Eifel – erfordert Trittsicherheit und Aufmerksamkeit. Der Weg ist zusätzlich mit einem Seil gesichert und wird oft auch von Familien begangen.

Jetzt aber: Los geht’s! Rein in die Wanderschuhe und ab in Deutschlands Vulkanlandschaft!