„Die Kriege und ein Fluss“ – so hätte diese Collection auch heißen können, die den französischen Teil der EuroVelo 19 beschreibt. Die auch als „La Meuse à Vélo“ (Die Maas mit dem Fahrrad) bezeichnete Route verläuft entlang der Maas von der Quelle in Pouilly-en Bassigny, in der Nähe von Langres in der Haute-Marne, bis zur Mündung in die Nordsee in den Niederlanden. Der französische Teil dieses europäischen Radwegs ist rund 475 Kilometer lang. Er macht etwas weniger als die Hälfte der Gesamtstrecke von circa 1.050 Kilometern aus.

Ich habe die Strecke in acht Etappen eingeteilt, die für jeden machbar sind. Die Höhenunterschiede sind gering und die einzelnen Touren umfassen nur wenige Kilometer. Eine Radreise entlang der Ufer des Flusses und seiner zahlreichen angrenzenden Kanäle kann daher eine ideale erste Bikepacking-Erfahrung sein.

Der EuroVelo 19 ist eine gute Alternative zur Route La Loire à Vélo, einer beliebten, rund 900 Kilometer langen Radroute entlang des Loire-Tals. Während du an der Loire die Architektur der Renaissance entdeckst, kommst du hier an historischen Stätten aus dem Ersten Weltkrieg vorbei. Und doch vergisst du bei der Route durch die malerische Landschaft leicht, dass sie die Bühne für eine der größten menschlichen Tragödien war.

Einige Abschnitte des Weges erzählen die Geschichte von „La Der des Ders“ (auf Deutsch: Der letzte Krieg) mit Gedenkstätten zwischen den Städten Verdun und Charleville-Mézières. Entlang der Strecke gibt es jedoch noch viele weitere historisch bedeutsame Orte, und die unglaublichen Städte Langres, Sedan, Charleville-Mézières und Givet gehören zu den Höhepunkten deiner Reise.

Der Jeanne-d'Arc-Tag auf der zweiten Etappe ist ein Echo des Hundertjährigen Krieges. Bei einem Besuch des Geburtsortes der Heiligen erfährst du, wie sehr die Menschen sie noch immer bewundern.

Auch die Natur kommt nicht zu kurz. Du durchquerst im zweiten Teil der Route den wunderschönen regionalen Naturpark der Ardennen und entdeckst einige schöne geologische Stätten wie die Felsen von Saint-Mihiel. Schließlich verleihen zahlreiche Schlösser, Abteien und schöne Dörfer dieser Route einen sehr französischen Charme.

Die Küche der Region ist reichhaltig und herzhaft, inspiriert sowohl vom nahe gelegenen Belgien als auch von der französischen Schmorküche. Die Unterkünfte entlang der Tour sind zahlreich und von hoher Qualität.

Radle diesen Abschnitt am besten im Sommer, aber auch im Herbst und im Frühling lohnt sich die Tour. Zu dieser Zeit sind weniger Menschen unterwegs.

Um die Anreise mit dem Zug zu erleichtern, habe ich die Route bewusst vom Bahnhof Langres aus geplant und am Bahnhof Givet enden lassen.

Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!