Wandern in Schweden – das bedeutet endlose Weiten, Einsamkeit und Wildnis. Genau davon träumte ich, als ich mich mit einem Freund auf den Weg zum Södra Kungsleden, auf Deutsch „Südlicher Königsweg“, machte. In dieser Collection teile ich meine Erfahrungen von 140 Kilometern auf dem Södra Kungsleden und mache dir hoffentlich Lust auf dein eigenes Abenteuer in Schweden.

Schweden ist groß und bietet unzählige spannende Wanderwege. Warum also genau den Södra Kungsleden? Der nördliche Teil des Kungsledens ist in den letzten Jahren sehr beliebt und überlaufen geworden, während hier im Süden noch viel weniger los ist. Wenn du also lieber die Natur alleine genießt, bist du hier genau richtig. Außerdem ist die Saison am Södra Kungsleden durch die südliche Lage länger. Hier kannst du schon im Juni und bis in den Oktober hinein wandern, während die Wandersaison weiter im Norden weitgehend auf die Monate Juli und August beschränkt ist.

Der komplette Södra Kungsleden erstreckt sich über 340 Kilometer zwischen Sälen und Storlien. In dieser Collection geht es um den südlichsten Teil des Trails, 140 Kilometer zwischen Sälen und Flötningen. Dieser Abschnitt führt über die beeindruckende Hochebene des Nationalparks Fulufjället und einige Naturreservate direkt an der schwedisch-norwegischen Grenze. Du kannst mit circa sieben Tagen rechnen, je nach deiner Verfassung und Motivation. Wenn du anschließend noch nicht genug hast, kannst du dem Södra Kungsleden weiter in Richtung Norden folgen. Ein weiteres Teilstück des Trails wird in dieser Collection beschrieben: komoot.de/collection/354.

Ohne Frage, mit den wilden Landschaften, der Abgeschiedenheit und den vielen Sümpfen ist der Södra Kungsleden ein Abenteuer. Dennoch ist dir hier auch ein gewisser Luxus gegönnt. An jedem Etappenziel befindet sich eine Hütte, deren Infrastruktur du nutzen kannst. Die Hütten sind allesamt unbetreut, bieten dir aber stets ein Plumpsklo, eine Feuerstelle mit Feuerholz und ein Dach über dem Kopf. In manchen der Hütten kannst du (gegen einen kleinen Unkostenbeitrag) auch übernachten, bei anderen ist das nicht möglich oder erlaubt. Du findest aber stets einen geeigneten Zeltplatz in der Nähe. Diese Hütten waren ein Highlight auf meiner Wanderung am Södra Kungsleden. Ich ließ gerne meine Abende am Lagerfeuer ausklingen und schmökerte dabei in den Geschichten der anderen Wanderer, die sie im Gästebuch der Hütte niederschrieben. Da in Schweden das Jedermannsrecht gilt, kannst du aber natürlich immer auch dein Zelt unterwegs aufschlagen und wildcampen, wenn du einen schönen Platz findest.

Während du dich darauf einstellen musst, dein Essen für den ganzen Trail im Rucksack zu tragen, da es unterwegs nur zwei Restaurants, aber keinerlei Supermärkte gibt, ist Trinkwasser kein Problem. Überall findest du Bäche und Seen, deren Wasser du bedenkenlos gefiltert trinken kannst.

Die Anreise zum Södra Kungsleden lässt sich gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen. Zum Startpunkt des Trails im Skigebiet Sälen gibt es regelmäßige Busverbindungen von Mora, was wiederum gut per Bahn von Stockholm erreichbar ist. Auch in Flötningen fährt ein Bus, der dich mit einem Umstieg in Idre wieder zurück nach Mora bringt.

Bist du bereit für ein unvergessliches Abenteuer? Dann schnür deine Wanderschuhe und auf nach Schweden!