Mit dem Rennrad durch die Dolomiten – Zwei Runden über vier Pässe

Die vier großen Pässe der Dolomiten sind für viele Radsportler ein Traum. So wie jeder, der die Startelf seiner Lieblingsfußballmannschaft auswendig aufzählen kann, kennt auch jeder, der die legendären Anstiege des Radsports liebt, die klassische Reihenfolge dieser vier Pässe: Campolongo, Pordoi, Sella und Gardena (auch Grödner Joch).

Diese Route ist auch bekannt als Sellaronda oder Sellarunde, da sie rund um die Sellagruppe führt. Natürlich lässt sich die Reihenfolge der vier Pässe auch ändern: Du kannst die Strecke in Corvara, Arabba oder Wolkenstein beginnen. Außerdem lassen sich die vier Pässe sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn befahren. Die oben genannte Reihenfolge und die Touren in dieser Collection gehen rechts herum. Dieselbe Runde wird übrigens auch bei der Maratona dles Dolomites gefahren, einem der bedeutendsten Amateurradrennen Italiens.

Die Berühmtheit der vier Pässe hat die Behörden dazu veranlasst, die Straßen an zwei Tagen im Jahr für den motorisierten Verkehr zu sperren: Die Sellaronda Bike Days finden in der Regel im Juni und im September statt. Dann kannst du die berühmten Anstiege und Abfahrten ganz ohne Verkehr genießen. An diesen beiden Tagen empfehlen die Behörden, die vier Pässe gegen den Uhrzeigersinn zu befahren.

Die klassische Route erfordert Training und eine gute Kondition. Weit ist sie zwar nicht, aber die Höhenmeter sind nicht zu unterschätzen. In dieser Collection stelle ich dir zusätzlich eine alternative Route vor, die um einiges länger ist. Auf dieser lernst du auch die mächtige Marmolata aus nächster Nähe kennen.

Die vier Pässe lassen sich von Mai bis September fahren. Ich empfehle dir, eine Jacke zum Drüberziehen mitzunehmen, denn die Route verläuft in Höhen bis zu 2.200 Meter. Da kann es bei der Abfahrt schon mal kalt werden.

Unterwegs kannst du die Sellagruppe in ihrer ganzen Schönheit bewundern, während du über Straßen radelst, die in die Radsportgeschichte eingegangen sind. Der Pordoi-Pass ist der Pass, über den bis jetzt die meisten Etappen in der Geschichte des Giro d'Italia führten. Er war Schauplatz der ersten sportlichen Meisterleistungen von Gino Bartali und Fausto Coppi. In den letzten Jahren hat der Giro d'Italia der Maratona dles Dolomites die Ehre erwiesen, die Strecke des Amateurrennens zu fahren. 2016 gewann der Kolumbianer Esteban Chaves diese Etappe.

Ich empfehle dir, deine Unterkünfte rechtzeitig zu buchen, denn die vier Pässe liegen in einer Region, die bei Urlaubern sehr beliebt ist. Du kannst zum Beispiel in Corvara, Arabba oder Wolkenstein in Gröden übernachten. Nicht weit von der Route entfernt befinden sich außerdem La Villa und Canazei.