Denkt man an Bikepacking-Veranstaltungen, hat man oft einen Wettlauf gegen die Zeit im Kopf, bei dem man die Kilometer und Höhenmeter so schnell wie möglich hinter sich bringt, um ins Ziel zu kommen. Dabei überwindet man seine Grenzen und fährt durch Landschaften, die man sich sonst vielleicht nicht zum Radfahren ausgesucht hätte. Beim MAGS Abruzzo Trail dagegen steht weniger der sportliche Wettbewerb im Vordergrund, sondern vielmehr die spektakuläre Natur und die lokale Kultur, in die du unterwegs vollends eintauchst.

Die Teilnehmenden suchen sich aus, ob sie die Gravel- oder die Mountainbike-Route fahren möchten. Auf beiden entdecken sie die Schönheit der Abruzzen von der Adria bis zum Gran Sasso (daher das Akronym MAGS, das für Mar Adriatico Gran Sasso steht). Ich habe mich für die 330 Kilometer lange Gravelstrecke mit 5.700 Höhenmetern entschieden, die ich im Bikepacking-Stil an drei Tagen in Angriff genommen habe. Einige davon waren ziemlich anstrengend, aber dennoch konnte ich alle Abschnitte und herrlichen Aussichten sowie die von den Organisatoren vorgeschlagenen technischen Passagen und Singletrails genießen.

Am ersten Tag entfloh ich der Hitze an der Adria hinauf in die Berge zum Lago di Campotosto. Ordentliche Steigungen und Pässe brachten mich am zweiten Tag zum Rifugio Racollo im Herzen der Hochebene Campo Imperatore. Der dritte Tag führte mich zu drei bekannten Orten der Abruzzen – zur Ruine der Rocca Calascio sowie den mittelalterlichen Dörfern Santo Stefano di Sessanio und Castel del Monte – und dann zurück an die Küste. Dazu durfte ich mich über scheinbar endlose Regenschauer, den Duft der Nadelbäume, regionale Leckereien wie gegrillte Fleischspieße (Arrosticini) und viele freundliche Gesichter freuen.

Entlang der Strecke gab es Campingplätze und Einkehrmöglichkeiten, sodass ich nie Probleme hatte, etwas zu essen zu finden. Auch Wasser gibt es in den Abruzzen genug. Mein Bikepacking-Setup ist ein Adventure Bike mit Gravelgeometrie, MTB-Übersetzung, 29-Zoll-Rädern und 57-Millimeter-Reifen. Mit Seatpack sowie Taschen für Lenker, Rahmen und Gabel wiegt es etwa 25 Kilo. Außerdem haben die Reifen ein ordentliches Profil, damit sie auch auf den härtesten Schottenpisten klarkommen.

Der Abruzzo Trail ist unsupported, aber mit Herz organisiert: Die Veranstalter stehen dir mit Rat und Tat zur Seite und sorgen für erfrischende Überraschungen, über die man sich unterwegs freuen kann. Ich hatte das Gefühl, dass auch die anderen Teilnehmer viel Spaß hatten, neue Regionen entdeckt und eine besondere Erinnerung an die Abruzzen mit nach Hause genommen haben.

Hast du Lust bekommen, die Abruzzen zu entdecken? Dann schnapp dir dein Rad und mach dich auf den Weg, um diese wunderschöne Region Italiens zu erkunden!

Mehr Informationen zur Veranstaltung findest du hier: abruzzotrail.it/mags.