Einmal mit dem Rad die Alpen überqueren! Davon träumen viele Radbegeisterte. Für eine erfolgreiche Überquerung braucht es gute Trainingsstrecken direkt um die Ecke. Selbst auf den bekannten Einsteigertouren der Transalp muss man nämlich in der Lage sein, 2.800 bis 5.000 Höhenmeter in vier bis zehn Tagen zu erklimmen. Ohne Vorbereitung und Training gehst du eine solche Tour besser nicht an. Mit anderen Worten: Du solltest viele Touren mit vielen Höhenmetern gemacht haben, bevor du dich am Fuß der Alpen aufs Rad setzt.

Du lebst im Ruhrgebiet und träumst von diesem Abenteuer? Dann habe ich gute Neuigkeiten für dich: Für dein Alpin-Training musst du nicht extra ins Mittelgebirge fahren, denn im südlichen Ruhrgebiet wird es sehr schnell ordentlich hügelig. Mit dieser Tour, die ich dir hier vorstelle, erklimmst du auf einer Strecke von rund 180 Kilometern in drei Tagen über 2.100 Höhenmeter und bezwingst dabei Steigungen von bis zu 13 Prozent!

Erwartet dich dabei dann etwa nur knochenhartes Training? Ganz im Gegenteil. Diese Tour ist für alle Rad-Enthusiasten gedacht und eignet sich sogar für ein Urlaubswochenende vor der eigenen Haustür. Als Startpunkt ist Unna geplant. Du kannst aber auch an vielen anderen gut erreichbaren Orten und Bahnhöfen entlang der Ruhr loslegen, beispielsweise in Schwerte, Wetter oder Essen-Kettwig. Dein Weg führt dich durch die Ruhe vieler abgeschiedener Naturschutzgebiete, belohnt dich mit beeindruckenden Aussichtspunkten und führt ganz nebenbei an einigen der schönsten Stellen der Ruhr entlang. Für jeden knackigen Anstieg wirst du mit einer schönen Abfahrt durch die grüne Natur belohnt. Lange ebene Strecken zwischen den Steigungen geben dir genug Ruhephasen zum Aufladen deiner Kraftreserven. Und schließlich kannst du dich entlang der Ruhr in den vielen unterschiedlichen Restaurants und Imbissen für deine Leistung belohnen. Hier findest du auch Möglichkeiten zur Übernachtung, damit du dein Trainingswochenende in einen richtigen Kurzurlaub verwandeln kannst.

Wenn du diese Tour fährst, solltest du ein paar Dinge beachten. Die Strecken sind leicht zu befahren und auch für Einsteiger geeignet – schließlich sollen sie dir helfen, dich vorzubereiten und setzen nicht voraus, dass du bereits eine „Bergziege“ bist. Du solltest andererseits auch nicht gänzlich unvorbereitet loslegen. Es schadet nichts, sich ein bisschen aufzuwärmen und zu dehnen. Damit du nicht mitten auf der Strecke von vollkommener Erschöpfung überrascht wirst, achte auf ausreichend Flüssigkeit. Und ein Energie-Riegel oder ähnlicher Imbiss gibt dir verlorene Energie schon beim Fahren zurück.

Dein Fahrrad sollte gut gewartet sein, denn wo Steigungen sind, ist auch Gefälle. Schaltung und Bremsen werden also stärker beansprucht als im Flachland. Du kommst hier nicht nur deinem Traum vom Blick auf schneebedeckte Alpenpässe und majestätische Berggipfel ein entscheidendes Stück näher. Du kannst auch die Natur vor der eigenen Haustür neu entdecken und dich dabei vielleicht aufs Neue in ein Stück Ruhrgebiet verlieben.