In dieser Collection präsentiere ich dir die Route eines beliebten Gravel-Events, das jedes Jahr Tausende von Radfahrenden aus ganz Europa anzieht, um die wunderschöne italienische Region Venetien zu erkunden: Veneto Gravel!

Die Runde führt dich zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten dieser faszinierenden Region: vom bezaubernden Gardasee über die berühmte Stadt Verona bis hin zu den majestätischen Bergen des Nationalparks der Belluneser Dolomiten. Der Startpunkt liegt in Bassano del Grappa, einem schönen Ort im nordöstlichen Teil der Provinz Vicenza, ein Tor zu den Venezianischen Voralpen. Dieser günstig gelegene Ort verfügt über ausgezeichnete Straßen- und Bahnanbindungen, die eine einfache Anreise bieten, sowie bequeme Parkmöglichkeiten.

Bei der offiziellen Veranstaltung ist es jedem Teilnehmer freigestellt, wie er die Strecke bewältigt – genauso wie dir, wenn du unabhängig von der Veranstaltung fährst. Du kannst dich selbst herausfordern und versuchen, die Strecke so schnell wie möglich zu fahren, um dich mit dir selbst zu messen. Oder du radelst die Strecke ganz entspannt nach deinen Wünschen. Es gibt keinen richtigen oder falschen Ansatz, es kommt auf deinen persönlichen Stil an. Es ist wichtig, die Route für dich persönlich zu planen und dabei immer zu bedenken, dass jede Situation anders ist, beeinflusst durch das Gelände, die Wetterbedingungen und unvorhergesehene Ereignisse. Die einzige Konstante ist der Weg.

Ich persönlich entscheide immer erst im letzten Moment, wie ich fahren möchte und lasse mich kurz vor der Abfahrt von meinem Bauchgefühl leiten. Jeder hat das Recht, nicht für seine Wahl verurteilt zu werden: Du kannst dich für ein rasantes Tempo entscheiden, um deinen Körper auf die Probe zu stellen, oder für eine gemütliche Herangehensweise, mit Pausen zum Essen, Schlafen und Wasser auffüllen. Die Meinungsfreiheit ist auch auf dem Fahrrad unantastbar.

Ich habe diese gut 700 Kilometer lange Strecke mit knapp 4.000 Höhenmetern als Training betrachtet, als Test für meine körperliche und geistige Fitness sowie für die Zuverlässigkeit meiner Ausrüstung. Nach einer anstrengenden Woche mit wenig Erholung wurde ich in der Nacht vor dem Event in meinem Camper von einer Gruppe von Jungs geweckt, die mit ihrer Trap-Musik und ihrem Zigarettenqualm dazu beitrugen, dass ich nur sehr wenig Schlaf bekam.

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück im Morgengrauen und Zeit zum Verdauen, machte ich mich auf den Weg zu meinem Startpunkt. Dort traf ich auf bekannte Gesichter und Freunde. Zusammen machten wir uns schließlich auf den Weg. Der erste Teil der Strecke erwies sich als überraschend flach und ich merkte, wie sehr ich das Gefühl der Ebene vermisst hatte, da ich in einem Bergtal wohne.

Ich habe die Strecke in dieser Collection in fünf Tage aufgeteilt, die dem Ansatz der meisten Teilnehmer folgen und etwas mehr als hundert Kilometer pro Tag mit überschaubaren Steigungen umfassen. Mit der kompletten Route kannst du deine Etappen ganz einfach individuell einteilen.

Ich dagegen hatte nach etwa 18 Stunden auf dem Rad fast 400 Kilometer auf vielen Ufer- und Radwegen zurückgelegt. Dann setzte die Müdigkeit ein, und ich beschloss, meine Isomatte aufzublasen und mich in meinen Biwaksack zu legen, um ein paar Stunden zu ruhen.

Unterwegs kommst du immer wieder an Fahrradwerkstätten vorbei. Dort findest du die Checkpoints, aber du kannst sie auch nutzen, um Ersatzteile zu kaufen, die du vielleicht vergessen hast, wie ein Kettenglied oder einen Schlauch.

Abgesehen von einem herrlichen unbefestigten Anstieg nach fünfzig Kilometern in Richtung Santa Tecla in der Provinz Vicenza, konzentrieren sich die Höhenunterschiede hauptsächlich auf die letzten zweihundert Kilometer. Nach so vielen Stunden in der Ebene, praktisch einen ganzen Tag lang, freute ich mich darauf, einen Anstieg in Angriff zu nehmen und mal ein paar Gänge runterzuschalten.

In Venetien ist die Leidenschaft für den Radsport tief verwurzelt und das merkt man deutlich auf dieser Strecke. Am zweiten Tag, als ich schon sehr erschöpft war, schlossen sich mir mehrere einheimische Radfahrer an, die mich motivierten, um die Müdigkeit in meinen Beinen zu lindern und mich kennenzulernen.

An die letzten Abfahrten hinter Feltre kann ich mich kaum noch erinnern. Da hat es in Strömen geregnet und ich war unglaublich müde. Auf Radwegen und Straßen mit wenig Verkehr konnte ich dennoch weiterfahren.

Hast du Lust, diese Strecke auch zu erleben? Dann schwing dich in den Sattel und begib dich auf ein Abenteuer in der schönen Region Venetien! Zweifellos ist das Gelände ideal für ein Gravelbike. Ich habe aber auch Teilnehmer gesehen, die die Strecke mit Rennrädern gefahren sind und damit bewiesen haben, wie geschmeidig und schnell sie ist.

Hier findest du die offizielle Website der Veranstaltung: venetogravel.it.

Viel Spaß beim Radeln!