Träumst du noch oder fährst du schon? – Mit Udo Kewitsch um die Ostsee

Start in der Marzipanstadt Lübeck. Das Abenteuer kann beginnen. Schon die ersten Meter bringen Freude. Die Ostsee grüsst mit fröhlichem Wellenschlag.

Tag 2 beginnt. Vorbei an Rostock hinein in das wunderschöne Darßland. Reetdächer soweit das Auge reicht. Man, was fühlen wir uns wohl.

Heute geht es über Zingst entlang der touristischen Spots nach Barth und weiter über die weiten einsamen Felder und Radwege bis nach Stralsund und Greifswald. Bis Stralsund ist es noch beschaulich. Der kurze Abstecher zu meinem Bike Buddy Pit eröffnet uns die wahren Fakten: circa 20 Kilometer reines… weiterlesen

Endlich kein Kopfsteinpflaster mehr. Heute wandeln wir auf Touristenpfaden und durchqueren nach einem kurzen Stopp in Wolgast das Gebiet rund um Usedom. Heutiges Etappenziel ist ein Camp in Korswandt. Die Mücken haben das Gebiet unter Kontrolle.

Polen wir kommen. Die Straßen werden ruppiger, Gehwegplatten, Bordsteinkanten, Löcher im Belag, Buckel auf den Pisten. So what ... Wir kommen gut voran und die stets gute Sicht auf die Ostsee zeigt uns: „You are on track“. Es ist grandios!

Heute fahren wir wirklich pfeilgrad bis nach Mielno. Das Wetter ist fein, die heutigen 150 Höhenmeter sind nicht der Rede wert und unser Campspot ist von Wasser umgeben. Es geht gut voran!

Am siebten Tage sollst Du ruhn. Sagte schon Herr Gott. Das war auch unser Plan. Anstatt 80 Kilometer wollten wir heute 0 Kilometer fahren. Es wurden 61. Plan fast erreicht ... Dann finden wir einen wunderschönen Platz zum Zelten. Da konnte man nicht weiter fahren!

Wir starten an dem schönen See Wicka, halten uns immer oberhalb der großen Stadt Stupsk und fahren über Ustka nach Debina, einer der vielen kleinen Ostsee-Touri-Ortschaften. Heutiges Ziel ist Leba. Auf der Karte sah das ganz gut und machbar aus. Aber der Weg über die Dünen ist nahezu unfahrbar. Also… weiterlesen

Heut geht's landeinwärts und erste Anstiege summieren sich am Ende des Tages zu einer netten Höhenmeterzahl. Der Platz beim Tokary Golfclub sollte sich als perfekte Wahl herausstellen. Wir stehen vor den Toren von Gdansk. Yeah!

Boah. Danzig is klasse! Die Fahrt in die Stadt hinein geht freilich schöner, aber das ist in dem Moment vergessen, als uns die Altstadt mit offenen Armen empfängt. Wow! Wir würden gerne viel tiefer eintauchen ins historische Danzig. Aber die Pflicht beziehungsweise der Plan ruft.

Die russische Grenze liegt vor uns, doch in Braniewo sind die Schlagbäume heruntergelassen und kein freundlicher Zöllner weit und breit. So entscheiden wir schweren Herzens, den Weglauf entlang der Grenze zu nehmen.

Das Glück ist uns hold. Zweimal finden wir bei den freundlichen Polen einen Platz zum Campen und werden auch noch herzlich eingeladen. Die Streckenführung selbst ist perfekt. Verkehrsarm und stressfrei.

Unser vorletzter Tag in Polen. Wir folgen der Linie entlang der Grenze, bevor wir in Goldap die letzte Station nach einem ordentlichen Anstieg erreichen.

Was für ein Tag. Die Wolkenbilder wechseln stets, die Sonne bleibt uns treu und als wir die grüne Grenze nach Litauen überschreiten, empfängt uns eine herrliche Natur und letztlich ein tolles Camp am See.

Andere Länder andere Sitten. Litauen ist anders. Verschlossener und wesentlich zurückhaltender als wir es in Polen gewöhnt waren, wo die Leute freundlich über die Straße grüßten. Dennoch finden wir einen super Platz am Ufer der Memel.

Wir folgen dem Grenzverlauf und tauchen tiefer ins Land ein. Die fehlenden Anstiege kompensieren wir mit Strecke. So machen wir am Ende des Tages den Hunderter voll und rasten an einem verlassenen Campground.

Auch heute eine weitere Flachetappe. Klaipeda sollte uns enttäuschen, aber die darauffolgenden Radwege sind genial.

Durch die Wälder, immer am Strand und Meer entlang, führt der Weg bestens beschildert in ein neues Land. Wir erobern Lettland.

106 Kilometer durch Ortschaften mit einem ganz eigenen morbiden Charme. Wow! Die Kulissen sind eindrucksvoll, die Route unverändert begeisternd. Unser Zielort Kuldīga nahezu sensationell. Hier bleiben wir eine Nacht.

Endstation Tukums am heutigen Tag. Der Ort ist schön, aber gefühlt menschenleer. Der Weg dorthin war eine Überlandfahrt ohne Highlights, aber auch ohne Hindernisse. Wir kommen gut voran.