Sevilla - gestern und heute

Córdoba, Sevilla und Toledo beherbergten die wichtigsten jüdischen Gemeinden in Spanien. Das Projekt „Caminos de Sefarad“ bemüht sich, die Spuren der vor 500 Jahren vertriebenen jüdischen Spanier wieder sichtbar zu machen.Und natürlich führen alle Wege der spanisch-jüdischen Geschichte nach Sevilla, mit dem größten jüdischen Viertel Spaniens, mit seiner so spannenden wie tragischen Geschichte. Doch die Spuren sind verschwindend. Hier werden die Spuren forensisch aufgedeckt.Bereits 1391 kippte - nach etlichen Scharmützeln zuvor - in Sevilla die Toleranzpolitik der Kastilier endgültig, die Kirche hob die relative Koexistenz auf, zettelte Pogrome mit mehreren hundert Toten an, die binnen weniger Tage auf halb Spanien bis nach Valencia und Zaragoza, ausgeweitet wurden und vorbereitet waren.Die Inquisition wurde in Sevilla 1480 erfunden und gegründet. Am 20. August 1480 veröffentlichten Königin Isabella und König Ferdinand die Bulle „Exigit sincerae devotionis affectus“ des Papstes Sixtus IV vom 1. November 1478. In ihr erlaubte der Papst den Monarchen die Benennung von zwei oder drei Inquisitoren, die sich bei ihrer Tätigkeit besonders um die Conversos kümmern sollten, die weiterhin ihre jüdischen Zeremonien, Riten und Gewohnheiten beibehielten. Am 17. September 1480 wurden die Dominikaner Miguel de Morillo und Juan de San Martin als erste Inquisitoren der Spanischen Inquisition berufen. In Sevilla!Zum 31. Juli 1492 mussten alle Juden entweder konvertieren oder das Land verlassen oder ... Am 3. August 1492 segelte Columbus los, mit vielen Juden als Mannschaft. Diese wunderbare Stadt hat eine der größten Kirchen in der Welt, die ursprünglich eine Moschee war. Vor 1492 gab es Phasen der blühenden friedlichen Koexistenz.Die sichtbaren Überreste jüdischen Lebens: Reste eines jüdischen Friedhofs, auf den ein dreckiges Fenster in einer Parkgarage einen Blick erlaubt; eine Kirche, die aus einer Synagoge gewandelt wurde; die berühmte Susona, Susana Ben Susón, um die sich eine zentrale Legende rankt.Trete ein und suche mit nach den verbliebenen Spuren. Dabei muss ich erwähnen: auch Moscheen waren bereits im 13. Jahrhundert in Synagogen vom König gewandelt worden. Ein Wandel durch die Zeit, das ist Sevilla.Quelle: Wikipedia, Jüdische Allgemeine, Costa Nachrichten, Hispanorama