Preysingplatz

Am Preysingplatz ist Haidhauser Geschichte spürbar: vor der St.-Johannes-Kirche steht fast unscheinbar der Ziegelmacherbrunnen, den Hans Osel 1978 gestaltet hat und erinnert daran, dass mit den Ziegeln hier alles angefangen hat. Seit dem Mittelalter wurde in Haidhausen und Umgebung Lehm abgebaut, zu Ziegeln gebrannt und München daraus aufgebaut, mitsamt der Frauenkirche. In großer Zahl waren daran von Anfang an italienische Saisonarbeiter, meist aus Friaul, beteiligt. Der "Stampadore" streicht den Lehm ins Model, ein anderer Arbeiter trägt die gebrannten Ziegel zur Baustelle. - Von dieser industriellen Vorgeschichte sind heute kaum noch Spuren vorhanden.Die evangelische Pfarrei St. Johannes stammt aus der Gründerzeit nach 1871, als Haidhausen in Windeseile zur Vorstadt wurde und auch viele Protestanten zuzogen. Die Kirche selbst ist ein neoromanischer Bau von 1916. Innen mit einem Zentralraum und nicht geostet (worunter die Gemeinde offenbar bis heute leidet), außen natürlich als Sichtziegelmauerwerk gestaltet.
Gleich gegenüber verweist die Brasserie "Chez Fritz" mit klassischer Bistroküche auf das Franzosenviertel gleich ums Eck - was wieder eine eigene Geschichte ist (s. Pariser Platz, komoot.de/highlight/482047)