Sacro Bosco di Bomarzo

Der Sacro Bosco di Bomarzo ist der älteste Skulpturenpark der modernen Welt. Es wurde im 16. Jahrhundert von dem Architekten Pirro Ligorio im Auftrag von Prinz Pier Francesco Orsini, dem Herrn von Bomarzo, entworfen. Der Heilige Wald ist auch als Park der Monster bekannt, da dort Skulpturen mythologische Tiere, Gottheiten und Monster darstellen, die in einer surrealen Naturlandschaft verstreut sind.

Bei Ihrem Besuch ist es schwer vorstellbar, dass der Park aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Park der Monster - Sacred Grove ist die englische Übersetzung.
Wenn Sie es besuchen, können Sie sich nicht vorstellen, dass der Park aus dem 16. Jahrhundert stammt.

🗿🙃🗿 “Mom, there is a monster in our garden!” – “No, honey – there are dozens of them!” So könnte man sich einen Dialog zwischen Mutter und Kind bei den Orsinis vorstellen. Allerdings blieb die Ehe wohl kinderlos, daher hat es den Dialog nie gegeben und Pier Francesco Orsini, Spross eines bekannten Adelsgeschlechts, musste sich nach anderen Optionen umsehen, Geld zu verbrennen. 1552 war es dann so weit: In den nächsten 30 Jahren wurde vulkanisches Peperin-Gestein zu manns- und haushohen Skulpturen umgeformt, bis der Sacro Bosco (Heiliger Wald) fertiggestellt war. Nach seinem Tod geriet die Anlage in Vergessenheit und erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die inzwischen verwitterten Skulpturen wiederentdeckt. Während der Wald jahrhundertelang verlassen dalag, wurde er Im Volksmund zum Park der Ungeheuer (italienisch Parco dei Mostri).
🏴‍☠️🤪🏴‍☠️ Was Francesco Orsini mit dem Monsterpark beabsichtigte und was die Figuren aussagen sollen, liegt noch immer im Dunkeln. Vielleicht ist alles nur ein Vexierspiel; auf der ertruskischen Bank ließ er eingravieren: „Voi che pel mondo gite errando vaghi di veder meraviglie alte et stupende“ – Ihr, die ihr auf der Welt umherirrt, gierig nach großartigen und herrlichen Wundern, kommt hierher …
👀🗿👀 So betrachten wir den riesigen Proteus-Glauco aus der Ferne, gehen hautnah an die Monumentalskulptur der kämpfenden Giganten Herkules und Caco heran, rätseln über die Frauengestalt auf einer Schildkröte und können Pegasus zuordnen. Ich will nicht alle Plastiken aufzählen, auf die man nördlich des schiefen Hauses (Casa Pendente) trifft. Eine will ich jedoch erwähnen: den Orcus. Der riesige Kopf eines Menschen, versteinert in einem Schrei des Entsetzens. Durch den aufgesperrten Rachen des Orcus gelangt man in eine finstere Kammer, wo den Besucher ein Tisch und eine Steinbank erwarten. Die Skulptur erinnert mich übrigens immer an das Albumcover von King Crimson: „In The Court Of The Crimson King. images.app.goo.gl/X4bbcSPL42tR6cFf8