Johanneskapelle in Pürgg

Die Johanneskapelle von Pürgg steht auf einer freien Anhöhe östlich des Ortes und ist im romanischen Baustil errichtet. Im Unterschied zur Pfarrkirche von Pürgg wird die Johanneskapelle erst in einem Urbar aus dem Jahre 1350 urkundlich erwähnt. Obwohl keine früheren Aufzeichnungen existieren, darf mit Sicherheit angenommen werden, dass die Errichtung der Kapelle in unmittelbarem Zusammenhang mit der Niederlassung der Traungauer Marktgrafen auf der Burg Grauscharn gestanden ist. Vermutlich diente sie als landesfürstliche Pfalzkapelle und war im architektonischen Komplex der Burganlage eingebunden. Bauliche Hinweise dafür gibt es allerdings keine.
Das bekannteste und sicherlich rätselhafteste Motiv ist der Katzen-Mäuse-Krieg, der auf den Aesopischen Tierfabeln der Antike gründet. Der ungleiche Kampf zwischen Katzen und Mäusen beschäftigte bis herauf ins Mittelalter Dichter wie bildende Künstler

grandioser Ausblick in das Ennstal

Besonders ungewöhnlich ist die Darstellung des Katzen-Mäuse-Krieges auf den romanischen Fresken in der Johanneskapelle, die unter anderem als Kampf zwischen kaiserlicher Macht und Papsttum der damaligen Zeit interpretiert wurde: Die "Burg" versinnbildlicht die Macht des Papstes, dargestellt durch die körperlich schwachen Mäuse. Die weltliche Macht über das Papsttum beginnt zu zerbrechen, die Katzen werden abgewehrt.