Alte Dreherei

Noch zur Zeit der Antike (zwischen 800 bis 600 vor Christus) war der Ziegelstein in Europa kaum bekannt und das Bauen mit dem gebrannten Backstein wenig verbreitet.

Erst durch die Römer gewann der "Backstein" zunehmend an Bedeutung. Mit der expansiven Ausbreitung des Römischen Reich ab dem Jahr 100 v. Chr. und der kulturellen Angleichung in den eroberten Gebieten wuchs auch der Bedarf an Baumaterial sprunghaft an. In der Folge wurden fast überall im "industriellen Stil" einheitliche gebrannte Ziegel hergestellt. In den Lagern der Soldaten stellten die Legionäre der Römischen Armee diesen Baustoff in zunächst provisorischen Feld-Ziegeleien her ...

In dieser Zeit wurde auch der "BACKSTEINKLEBER" erfunden, den wir als MÖRTEL bezeichnen. Die Erfindung des Mörtels durch die Römer war die Basis für eine langlebige und sehr solide Bauwerke. Der von den Römern benutzte Mörtel (lateinisch: opus caementitium / davon abgeleitet ZEMENT ) besteht aus 1 Teil Kalk sowie 3 Teile Quarz, Grauwacke, Sandstein, Tuff oder Ziegelbruchstücken. In einem weiteren Entwicklungsschritt wurden die damaligen Mauerwerke häufig noch verputzt.
Der klassische römische Backstein Ziegel waren flach und dünn. Nicht selten ergänzten Sie auch die dortigen Betonbauwerke. Im Lauf der Zeit verdrängte der Backstein so den zuvor verwendeten Tuffstein bis zum Ende seiner Blütezeit im 2. Jahrhundert.

Obskure Kamera

Ich liebe 😍 Backsteinarchitektur in all ihren vielen Facetten : als Rundbögen , gestuften Kaskaden. als Muster auf Glatten Flächen, in verschiedenen Farbtönen - aber immer in der gleichen GRUNDFORM des GEBACKENEN STEINES.
Der Ursprung aber war der ZIEGEL ... weshalb er auch schon mal ZIEGELSTEIN genannt wird.

Ziegel aus Lehm wurden schon in der Jungsteinzeit verwendet (8.000 – 10.000 vor Christus). Die ersten handgeformten Ziegel aus Lehm wurden in der Sonne getrocknet und waren eher ziemlich unregelmäßig. Im Zweistromland von Euphrat & Tigris wurde um 6.300 v. Chr. die ersten gleichmäßigen Ziegel bei Ausgrabungen nachgewiesen. Hierzu verwendete man Formschablonen aus Holz, die mit Lehm gefüllt wurden. Das überschüssige Material wurde abgestrichen und der Inhalt dann kopfüber gestürzt. Danach wurden diese Ziegel-Rohlinge sonnengetrocknet. Fast 3.000 Jahre später führt man das Brennen von Ziegel-Rohlingen in Brennöfen bei hohen Temperaturen ein. Im Vergleich zu den ungeformten Wänden aus Lehm hatten Wände mit den gebrannten Lehmziegeln mehrere viele Vorteile. Zum Beispiel :

Lehm ist häufig verfügbar, die Herstellung ist sehr einfach und günstig,
die Aufbewahrung und Vorratshaltung in Stapeln sehr praktisch und zugleich ist der Transport leicht umzusetzen gegenüber Steinen aus dem Steinbruch. Gebrannte Ziegelsteine sind zudem recht fest und stabil. Für den Bau mit dem Backsteinziegel ist keine Stütze oder Schalung aus Holz nötig. Der Backstein ermöglicht es, eine sehr große Vielzahl an Bauformen zu realisieren. Mit einem Glasüberzug entstehen farbige Elemente auf den Ziegeln (später). Der Lehm und Backsteine speichern Wärme und
wirken regulierend auf die Luftfeuchtigkeit - also ein echtes Vielseitigkeitsphänomen!