Landschaftspark Johannisthal (Ehemaliges Flugfeld Johannisthal)

Nach der Eröffnung in 1909 flogen hier die ersten Motorflugzeuge Deutschlands, u.a. der Eindecker von Hans Grade. Nach dem 1. WK bis 1923 ziviler Flugverkehr, danach Verlagerung zum neu erbauten Flughafen Tempelhof. In Johannisthal entstanden vielfältige Versuchseinrichtungen für den Flugzeugbau. Nach dem 2. WK bis 1952 Nutzung des Flugplatzes durch die Rote Armee. Endgültige Einstellung des Flugbetriebs in 1995.
Heute ist das Gelände ein Landschaftspark.

Das ehemalige Flugfeld präsentiert sich als außergewöhnliches Ensemble aus Naturschutzgebiet, Rundwanderweg und Aktivpark sowie als Attraktion für Naturliebhaber und Geschichtsinteressierte.

Einst wurden in Johannisthal Flugzeuge konstruiert – im frühen 20. Jahrhundert befand sich hier das europäische Zentrum für „Aviatik“, wie man die Luftfahrt früher nannte. Ernst Grade, Melli Beese, Anthony Fokker, die Gebrüder Wright und andere Pioniere dieser Zeit konzipierten und testeten hier innovative Flugzeuge. Nachdem die zivile Luftfahrt 1923 nach Tempelhof verlegt wurde, erhielt Johannisthal im Dritten Reich hauptsächlich eine Bedeutung als kriegsrelevante Werkstätte. Im Anschluss daran nutzte man das Areal bis in die 1980er Jahre hinein militärisch.

Vom Militär- zum Erholungsstützpunkt

Heute merkt man dem Landschaftspark seine Vergangenheit kaum noch an. Es landen keine Flugzeuge mehr – stattdessen besteht das Flug- und Bodenpersonal aus Schmetterlingen, Bienen, Pflanzen und vielen anderen schützenswerten Arten aus Flora und Fauna.

Abwechslungsreiche Parkgestaltung

In Steinmauern eingefasst bilden rund 26 Hektar des ehemaligen Flugfeldes das Naturschutzgebiet, den Kern des Parks. Rund um das Naturschutzgebiet führt ein teilweise erhöhter Wanderweg. Er ermöglicht einen Ausblick auf das grüne Gelände und unterrichtet mithilfe von Schautafeln über die Historie des Ortes und die Tier- und Pflanzenwelt, etwa über „botanische Einwanderer“ wie die russische Hundskamille. Auch zählt der Landschaftspark zu den drei wichtigsten innerstädtischen Lerchen-Brutarealen Berlins, was ein Grund für die Festsetzung als Naturschutzgebiet war. Um das Naturschutzgebiet gruppieren sich die etwa 30 „Stadtkammern“ – sie bilden den Aktivpark. Hier stehen zahlreiche Grünflächen für Sport, Spiel und Freizeit zur Verfügung, u. a. eine Skaterbahn, ein Beachvolleyball-Feld sowie Spiel- und Liegewiesen. Naturnahe Kammern dienen der Entspannung und dem Entdecken der Natur.

Quelle: visitberlin.de/de/landschaftspark-ehemaliges-flugfeld-johannisthal

Gut zu wissen: Der Flugplatz Johannisthal wurde im September 1909 als erster unternehmerisch geführter Flugplatz und als zweiter Motorflugplatz in Deutschland eröffnet. Jetzt wächst Gras drüber ...