Wander-Highlight
Besonders prägend für viele Fachwerk- und Sandsteingebäude Stadthagens sind die gut erhaltenen Inschriften und Ornamente. An Fachwerkgebäuden boten die breiten hölzernen Zonen vielfältige Gelegenheit für Verzierungen in dem farbig gefassten Schnitzwerk. Mit Anfang des 17. Jahrhunderts findet der Schmuck an Fachwerkgebäuden immer stärkere Anlehnungen an die Formen und Ornamente der Steinarchitektur, insbesondere im Verbreitungsgebiet der Weserrenaissance. Kennzeichnend für die Zeit nach 1600 war unter anderem, dass bis dahin verbreitete Motive wie Rosetten durch neue Zierformen abgelöst wurden. Beschlagwerk an Ständern und Schwellen, Gesimse sowie Fenster- und Türumrandungen wurden modern. Auch die sogenannten Hausinschriften gehörten mittlerweile zu den Ornamenten. Im Altstadtbereich von Stadthagen sind heute noch viele Inschriften und gegenständliche Ornamente zu bewundern, welche den Gebäuden einen besonderen Charakter bzw. eine persönliche Note geben. Neben dem Lateinischen sind die Inschriften vielfach in der niederdeutschen Volkssprache verfasst. Dabei finden sich religiöse Verse wie "Anvanck un Ende beleve ick Got in dine Hende" ebenso wie zeitliche Angaben "Anno. Domini. 1574. heft. johan. meier. duth. hues. buen. laten." (Im Jahre 1574 hat Johann Meier dieses Haus bauen lassen) oder das zusätzlich bebilderte "UNDANK IST DE WELT LOHN". In jedem Fall sind die gut erhaltenen Inschriften und Ornamente nicht bloßer Fassadenschmuck, sondern bringen vor allem die Gefühlswelt und Gedanken ihrer damaligen Verfasser zum Ausdruck.
Quelle (historisches-Weserbergland.de)
15. März 2017
Das Eckhaus geht in seinen heute noch erkennbaren Bauab- schnitten auf das Jahr 1573 zurück. Im 18. Jh. verputzt, wurde das Fachwerk 1932 wieder freigelegt, die Fassade 1986 restau- riert. Das Holzwerk zeigt die ganze Fülle zeitgenössischer Orna- mente wie Knaggen, Rosetten oder Taubänder. Am Erker ein Relief, das eine Fabel des griechischen Dichters Äsop darstellt: Der Kranich hat dem Wolf eine Fischgräte aus dem Hals entfernt und erhält, als er den versprochenen Lohn verlangt, zur Antwort, er solle froh sein, nicht auch verschluckt worden zu sein. „Un- danck ist de Welt Lohn
11. Januar 2020
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