Schloss Bürg

Das Schloss Bürg im gleichnamigen Ortsteil von Neuenstadt am Kocher thront über dem nördlichen Ufer des Kocher und ist von Neuenstädter Seite sehr gut zu sehen.
Der heutige Bau geht auf eine Vorgängerburg der Herren von Gosheim (Gochsen) aus dem 11. Jahrhundert zurück. Diese Burg gehörte seit 1334 zum Ganerbenbesitz der Herren von Gemmingen, der Herren von Beutingen, der Greck von Kochendorf, der Herren von Aschhausen, der Herren von Talheim sowie der Herren von Weinsberg.
Im Jahre 1456 wurden die Herren von Gemmingen Alleinbesitzer der Burg und siedelten im Vorhof Hofleute an, woraus der Ort Bürg entstand. Über den so neu geschaffenen Ort übten die Herren von Gemmingen bis 1806 die Ortsherrschaft aus.
Der heutige Schlossbau wurde im Jahr 1545 durch den Bauherrn Eberhard von Gemmingen zu Bürg (um 1500-1572) als Neubau ausgeführt. Anhand des Güterverzeichnisses des Achilles Christoph von Gemmingen (1619-1676) lässt sich nachvollziehen, dass das Schloss im 30jährigen Krieg 1646 durch die Franzosen niedergebrannt wurde.
In den Jahren des Zweiten Weltkriegs fanden im Schloss zuerst Flüchtlinge, später dann auch Soldaten ein Quartier. Wiederum schwer beschädigt wurde das Schloss gegen Ende des Krieges durch einen schweren amerikanischen Artilleriebeschuss. Zudem kam es zu Plünderungen durch amerikanische Verbände.
Heute ist das Schloss in Privatbesitz und gehört den Freiherren von Mentzingen. Dies ist auch erkenntlich am Klingelschild.