"Paradies"-ischer Deisterblick

Warum heißt der Stemmer Berg eigentlich auch "Paradies"? Es hat nur untergeordnet etwas mit dem paradiesischen Deisterblick zu tun, sondern..... Vor langer Zeit stand dort oben eine Windmühle, daher lautete die offizielle Bezeichnung "Windmühlenberg". 1928 wurde die Windmühle durch ein Unwetter zerstört und das Gelände dümpelte so vor sich hin. Wahrscheinlich wegen der wunderschönen Aussicht erwarb die wohlhabende Frau Magda Lameyer (Eigentümerin eines Juweliergeschäftes auf der hannoverschen Georgstraße) 1940 das Gelände und baute sich da ihren Zweitwohnsitz aus. Sie war bereits Witwe. Während des verheerenden Luftangriffs vom 8. auf den 9. Oktober 1943 verlor sie ihre Stadtwohnung und das Juweliergeschäft, zog nach Stemmen und "züchtete Blumen" auf dem Berg. Im Ort halten sich bereits belgische und französische Kriegsgefangene (Zwangsarbeiter) auf, die auch auf dem Mühlenberg bei Frau Lameyer zur Arbeit eingeteilt wurden. "Sie behandelt sie offenbar gut und versorgt sie sogar mit zusätzlichen Lebensmitteln. Und als die Gefangenen von Menschen im Dorf gefragt werden, wo sie eigentlich arbeiten, da vermeiden sie den Zungenbrecher 'Windmühlenberg' und antworten einfach: 'Wir arbeiten im Paradies'." Seitdem haben die Stemmer Bürger diese Bezeichnung in ihren Sprachgebrauch übernommen, und so findet man das "Paradies" auch als offiziellen Flurnamen in diversen Landkarten. Nachzulesen in "Hans Werner Dannowski, (ehemaliger hannoverscher Stadtsuperintendent / Marktkirche), Unterwegs im Calenberger Land, S. 192-194, Hannover 2009

Tisch-Bank-Gruppe zum Pause machen, mit tollem Blick auf den Deister

immer gute Aussichten von vielen Ecken