Bauernbarock-Kirche Reinhardtsdorf

Die Reinhardtsdorfer Kirche gilt wegen ihrer Bemalungen im Innenraum als eine der schönsten Bauernbarock-Kirchen in Sachsen. Sie wurde im 11. - 12. Jahrhundert als Wehrkirche gebaut und 1368 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Als Gründer wird eine deutschmährische Ordenskanzlei der Deutschritter (Dekanat Außig) genannt.Die Kirche wurde 1521 - noch kurz vor der Reformation in Sachsen - von Bischof Johannes Vll. von Meißen als Kirche mit drei Altären geweiht. Der damalige Hauptaltar, ein Flügelaltar von 1521 von Gregor Hörcel, ist bis heute erhalten. Er befindet sich an einer Seitenwand.Die Außenflügel des Altars zeigen Kaiser Heinrich den Heiligen (links) und Sankt Wolfgang (rechts). In der Mitte sieht man die Heilige Anna selbdritt (Maria mit dem Jesuskind und der Heiligen Anna). Der Heilige Wenzel (links, oben), Sankt Veit-Vitus (links, unten), Sankt Martin (rechts, oben) und Sankt Nicolaus (rechts, unten) sind auf den Innenflügeln zu sehen. Die Kirche wurde nach der Reformation evangelisch-lutherisch. Der heutige barocke Hauptaltar stammt aus dem Jahr 1681.Die Emporen und die Decke der Reinhardtsdorfer Kirche wurden zwischen 1681 und 1711 bemalt. Die obere Empore zeigt in 30 Bildern die Geschichte des Alten Testaments. An der unteren Empore ist das Neue Testament in 20 Bildern dargestellt. Unter jedem Bild stehen die Namen und die Berufe der Stifter sowie die gespendete Summe. Im Hintergrund der Bilder sind auch Motive aus der Sächsischen Schweiz zu erkennen. Diese Bilder gehören zu den ältesten Darstellungen der Sächsischen Schweiz. Die Deckenmalerei über dem Altar zeigt die Heilige Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Über der Orgel sieht man die Darstellung des Jüngsten Gerichtes mit Jesus als Richter.GEÖFFNET: täglich von Mai bis Oktober 9–18 Uhrviamariana.com/reinhardtsdorf