St. Johannes Baptist

Die dreischiffige, neugotische Backsteinhalle in sechs Jochen, mit einem Staffelchor, wurde von 1897 bis 1898 nach einem Entwurf von Josef Kleesattel errichtet.

Um das Jahr 1010 wurde die Kirche in Anrath durch Erzbischof Heribert von der Kempener Mutterpfarre St. Peter abgetrennt und selbstständig. 1019 wurde die Pfarre Anrath in die 1002/1003 gegründete Benediktinerabtei Christus Salvator und Maria Genetrix in Deutz inkorporiert. Die enge Verbindung zwischen Anrath und Deutz blieb bis zur Säkularisation 1803 bestehen. Eine Kirche im Stil der romanischen Landkirchen wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Durch den Zuwachs der Bevölkerung genügte diese Kirche im 19. Jahrhundert nicht mehr den Platzansprüchen: Anfang 1897 wurde sie abgebrochen, wenige Teile des Inventars blieben erhalten.Die dreischiffige, neugotische Backsteinhalle in sechs Jochen, mit einem Staffelchor, wurde von 1897 bis 1898 nach einem Entwurf von Josef Kleesattel errichtet. Der Westturm ist von einem Aufsatz mit Spitzhelm bekrönt. Im Inneren ruht das Kreuzrippengewölbe auf Bündelpfeilern. In zwei Wandpfeilern der Nord- und Südseite wurden je zwei achteckige Säulchen der Vorgängerkirche aus Drachenfels-Quarzit eingefügt.Das Gebäude hat eine Innenhöhe von 19,2 m, der Turm ist 78 m hoch („Oberkante Fußboden bis Kugel unterhalb des Wetterhahns“).

Der Heilige Johannes der Täufer (auch Johannes Baptist), dem diese Kirche geweiht ist, ist - ebenso wie der Heilige Josef - ein Mann an der Schwelle vom Alten zum Neuen Testament. Seine Eltern sind Zacharias und Elisabeth, die Muttergottes besucht nach der Verkündigung der Menschwerdung Gottes durch sie ihre Verwandte Elisabeth, die noch im hohen Alter einen Sohn gebären wird, eben Johannes den Täufer. Dieser ist ein halbes Jahr älter als Jesus und gilt als sein Vorläufer / Wegbereiter. Er lebt in der Wüste, predigt der jüdischen Bevölkerung die Umkehr von den Sünden und tauft sie im Jordan, dorthin kommt auch Jesus um sich taufen zu lassen, dabei wird er vom Heiligen Geist erfüllt, der vom Himmel auf ihn herabkommt.
Der Gedenktag von Johannes dem Täufer (Baptist) im Heiligenkalender ist am 24. Juni, exakt ein halbes Jahr vor dem 'Heiligen Abend'.