Domplatz und Hammaburg

Auf dem Domplatz, benannt nach dem 1805 abgerissenen Alten Mariendom, hat alles begonnen. Hier entstand ab etwa 800 die Hammaburg, die mit ihren steinernen Verwandten des Hochmittelalters nichts gemein hatte: eine von Holzpalisaden geschützte Ansammlung von Hütten. Die Hütten lagen allerdings günstig. Am südlichen Ende des Platzes, wo Große und Kleine Reichenstraße ineinander übergehen, landeten Flachboote von Händlern in Hamburgs erstem Hafen. Bis zum heutigen Dresden reichte der Schiffsverkehr auf der Elbe damals bereits. Am Nordostende des Platzes finden sich unter der Bäckerei Dat Backhus noch Überreste eines späteren Stadttors, dass die Steinstraße, den Handelsweg gen Osten, überblickte. Archäologen vermuten, dass es von der Bauweise her dem berühmten Holstentor in Lübeck ähnelte.

Hören Sie hier den Archäologen Michael Merkel
– zum Domplatz: audio.zeit.de/podcast/ZEIT-WISSEN-Wanderungen/4Domplatz.mp3
– zum Stadttor: audio.zeit.de/podcast/ZEIT-WISSEN-Wanderungen/2Bischhofsburgehemaliges%20Stadttor.mp3
– zu Hamburgs erstem Hafen: audio.zeit.de/podcast/ZEIT-WISSEN-Wanderungen/1HamburgsersterHafen.mp3

Fotos: Niels Boeing (Domplatz), Archäologisches Museum Hamburg (andere)

Dem gibt es eigentlich nichts hinzufügen, nur ein Hinweis zum Alten Mariendom.
de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Dom_%28Alter_Mariendom%29

Wenn man auf diesen Platz steht, befindet man sich auf der Keimzelle von Hamburg. Man kann es kaum glauben.

Die Hammaburg ist eine in der frühen Karolingerzeit errichtete Niederungsburg, von der sich der Name Hamburgs ableitet. Traditionell wird die Errichtung in den Kontext der karolingischen Politik im nordöstlichen Grenzraum eingeordnet und auf das frühe 9. Jahrhundert datiert. Nach archäologischen Grabungen wurde im Januar 2014 bekanntgegeben, dass als Standort der Burg der heutige Domplatz am Speersort nachgewiesen werden konnte. Außerdem wurde festgestellt, dass die Burg früher als bislang angenommen, nämlich schon im 8. Jahrhundert entstand.