Ehemaliges Dorf Ewen

Etwa 100 m nördlich von hier in Richtung Bitburg-Matzen befand sich einst vor über 1000 Jahren ein Dorf namens Ewen. Dort stand eine Kapelle, die dem hl. Clemens geweiht war. Die Matzener nennen die Flur daher heute noch "Clemantes" oder "Ewen".
Ewen wurde erstmals in einer Urkunde erwähnt, die Kaiser Otto I. anno 962 in Rom ausgestellt hat. 1230 gingen die Güter aus Ewen von der Trierer Abtei St. Maximin zum Kloster St. Thomas über.
Im 30-jährigen Krieg (von 1618 bis 1648) starb das Dorf - vermutlich infolge der Pest - aus. Die Kapelle blieb zunächst jedoch erhalten.
1758 wird über eine jährliche Prozession der Bitburger Jungfrauen zum heiligen Clemens (nach Ewen) berichtet. Auf einer Karte, die um 1760 entstanden sein muss, findet sich nur noch der Turm der Kapelle (auf der Karte als "Eyhen Thurm" bezeichnet).
Schließlich wurden 1816/1817 dann die letzten Mauern abgebrochen und als Baumaterial in Matzen benutzt.
Das an dieser Stelle stehende Kreuz aus dem Jahr 1653 erinnert an das frühere Dorf Ewen. Die Inschrift bedeutet: "Neumanns Klaus und seine Ehefrau Catharina haben dieses Kreuz zur Ehre Gottes errichten lassen - Anno 1653"
Einzige Überreste des Dorfes Ewen sind noch zwei Sandstein-Figuren. Sie befinden sich heute noch in Matzen über dem Portal der Donatus-Kirche sowie am Haus "Neimanns" in der Donatusstraße 6. Das Kreuz wurde 1985 an diese Stelle hier versetzt, es stand ursprünglich etwa 100 Meter weiter nördlich Richtung Matzen, also an dem Ort, an dem ursprünglich auch das Dorf stand.