Skulpturen von sitzenden Paaren

In Barcelonas Port Vell gibt es eine Skulptur, die 1998 vom Künstler Lautaro Díaz Silva geschaffen wurde. Silva kommt aus Valparaíso, Chile, lebt aber derzeit in Berlin, Deutschland. Seinen ersten Abschluss machte er an der Valparaíso School of Fine Arts in Chile. Später zog er nach Warschau, Polen, und studierte im persönlichen Atelier von Gustaw Zemla. Anschließend schloss er 1982 sein Studium an der Fakultät für Bildhauerei in Barcelona ab.

Sein Hauptmedium ist neben seinen Skulpturen die Malerei. Seine Gemälde können dem abstrakten Expressionismus, genauer gesagt der lyrischen Abstraktion, mit kubistischen und surrealistischen Einflüssen zugeordnet werden. Silva vereint geschwungene Linien, organische Formen mit einem Hauch von Farbe. Seine größte Einflussquelle sind die Maler des Abstrakten Expressionismus, die seine Werke im frühen 20. Jahrhundert schufen. Arshile Gorki, der Vater des Abstrakten Expressionismus, hatte großen Einfluss auf seinen Stil. Aufgrund seiner Liebe zur Archäologie stellt Silva in seinen Skulpturen seine menschlichen Figuren meist als Amputierte dar. Seine letzte Kunstausstellung fand 2012 in Barcelona statt, aber er hatte sie bereits auf der ganzen Welt, darunter in Berlin, Chile, Polen und Deutschland.


unbenannt-1Die Skulptur in Port Vell heißt La Parella, was auf Englisch „das Paar“ bedeutet. Die Skulptur stellt einen Mann und eine Frau dar, die nebeneinander sitzen und beide keine Arme haben. Sie blicken zum Hafen. Die Beine des Mannes sind zusammengelegt und dann sind die Füße gekreuzt. Die Beine der Frau sind ebenfalls zusammen, aber ihre Füße zeigen nach unten und verwandeln sie fast in einen Schwanz, als wäre sie eine Meerjungfrau. Die Arme der Frau sind am Schulterblatt gespreizt, während der Mann eine Aufnahme seines verbleibenden linken Schulterblatts hat. Der Kopf der Frau, der kleiner zu sein scheint als der des Mannes, ragt mit gespitzten Lippen hervor, während sich die linke Körperseite des Mannes neigt.

unbenannt gegenüber der Frau. Er schaut sie halb an und blickt halb in die Ferne, während die Frau steif aussieht. Sein Blick ist nach vorne gerichtet; als würde sie sich wünschen, der Mann wäre nicht da, weil es peinlich ist. Beide Körper sind im 90-Grad-Winkel positioniert. Ihre Beine und ihr Rumpf sind proportional größer als ihr Kopf.

Das Werk von Lautaro Díaz Silva besteht aus zwei stark stilisierten Bronzestücken mit grüner Patina und wurde 1998 in Moll de la Fusta aufgestellt. Es symbolisiert die alten Liebenden, die auf das ewige Wasser des Meeres blicken.
Als Kuriosität gibt es an der Promenade von Palma de Mallorca eine weitere Skulptur mit demselben Titel, ein Werk von Pere Pavia.