Lindener Marktplatz

Der Lindener Marktplatz wurde 1894 als neues Stadtzentrum der damals noch selbständigen Stadt Linden an der Stelle des alten Dorfkerns angelegt. Dafür mussten in langwierigen Verhandlungen die Höfe der dort ansässigen Landwirte aufgekauft werden. Die Höfe und andere Häuser wurden anschließend abgerissen.
Am Lindener Marktplatz finden sich das 1899 bezogene Neue Lindender Rathaus und der 1896 aufgestellte, heute denkmalgeschützte Nachtwächerbrunnen. Rund um den Marktplatz haben sich trendige Cafés und Läden angesiedelt.
1906 wurde in der Hausnummer 2 die Schriftstellerin und Philosophin Hannah Arendt geboren. Sie ging noch als Schülerin nach Berlin, Königsberg und Marburg. 1933 flüchtete sie wegen ihrer jüdischen Herkunft vor den Nazis nach Karlsbad und Paris und lebte später in New York, wo sie 1975 starb.

Der Nachtwächterbrunnen wurde 1896 auf Betreiben des damaligen stellvertretenden Lindener Bürgermeisters Hermann Heinrich Stephanus aufgestellt. Der Entwurf des Berliners Hans Damann war eigentlich für den Wettbewerb für den Brunnen am Holzmarkt in der hannoverschen Altstadt eingereicht worden, wurde aber nicht ausgewählt. In einer Ausstellung aller eingereichten Entwürfe entdeckte Stephanus das Modell des "Thürmers", wie Damann den Brunnen nannte, inspiriert vom letzten Türmer Hannovers. Er empfahl ihn für den neuen Lindener Marktplatz. Der Entwurf stieß allerdings auf Widerstand, da einige Lindener es als wenig ehrenhaft empfanden, "abgelegte" Entwürfe aus der ungeliebten Nachbarstadt Hannover aufzustellen. Stephanus sammelte aber genügend Spenden, um den Brunnen zu finanzieren. Da Linden jedoch keine Türmer-Tradition aufzuweisen hatte, wurde der Entwurf leicht umgearbeitet und zum Nachtwächterbrunnen umbenannt.

Ein hübscher Brunnen und ein besonderes Fotomotiv mit den bunten Fenstern im Hintergrund.