Kirchen in Ostfriesland

Auffällig sind die vielen, sehr großen Kirchen in Ostfriesland. Hier in Marienhafe steht die Marienkirche, die eine sehr wechselseitige Geschichte hinter sich hat. Sie wurde im 13. Jh. errichtet im Stil der Frühgotik - auch Romano Gotik genannt - erbaut. Für einen Ort wie Marienhafe, der damals etwa 500 Einwohner zählte, ist die Kirche unverhältnismäßig groß. Insgesamt hatte sie eine Länge von 72,5 m. Sie sollte sicherlich vom Reichtum der Einwohner zeugen.
Von 1396 bis 1400 fand der Seeräuber Klaus Störtebeker Unterschlupf in Marienhafe. Er soll in dieser Zeit im Kirchturm gewohnt haben. Das Denkmal in unmittelbarer Nähe der Kirche erinnert an den Seeräuber. Gegen Ende des 15 Jh. wurde der Kirchturm noch einmal aufgestockt. In dieser Zeit war die Marienkirche ein wichtiges Seezeichen. Zu dieser Zeit verfügte Marienhafe über einen eigenen Hafen.
Im 17. und 18. Jahrhundert verfiel die Kirche immer mehr. Die Einwohner hatten nicht mehr ausreichend Mittel um sie zu erhalten bzw. zu sanieren. 1829 wurde sie größtenteils abgebrochen. Bei dem anschließenden Umbau erhielt sie ihre heutige Gestalt.

Hierbei handelt es sich um die Marienkirche in Marienhafe
Schöne Kirche direkt am Marktplatz von Marienhafe. Auch so hat das Örtchen mit seinen kleinen Lädchen und der "Einkaufsmeile" doch etwas zu bieten.