Kupfermühle

Recht schön anzusehen, inzwischen wohl als Gaststätte eingerichtet

Der Name Kupfermühle erinnert noch an metallurgische Gewerbetraditionen in Frammersbach. Heute ein aufwändig gestaltetes Lokal am Ortsrand und am Feuchtwiesen-Erlebnispfad von Frammersbach.

Eine schöne Geschichte zur Kupfermühle: Die Sagen des Spessartes 1885, S 182. Der rieneckische Burgherr auf Bartenstein rächt seinen erstochenen Sohn am wildernden Sohn des Frammersbacher Kupfermüllers. Oberhalb Frammersbach, in dem Tale, welches gegen Lohrhaupten hinaufzieht, lag vor langen Jahren eine Kupfermühle. Der Besitzer, ein reicher Mann, war Witwer und hatte nur einen einzigen Sohn; der war wohlgebildet und hoffnungsvoll und des Vaters größte Freude. Er hatte nur den Fehler, dass er lieber der Waidlust nachging, als dem väterlichen Geschäfte; er hatte dadurch dem Vater schon vielen Kummer gemacht. Abgesehen davon, dass das Geschäft des Vaters durch das Jagen des Sohnes litt, fürchtete der Vater auch ein weiteres Unglück: Die Rienecker Grafen, die auf dem Partensteine saßen und denen die Jagd gehörte, waren keine Herren, die mit sich spaßen ließen. Des Vaters Abmahnungen aber hatten keine weitere Folge, alsdass der Sohn nun heimlich trieb, was er sonst öffentlich getan hatte. Einst war der junge Kupfermüller wieder im Forste. Da eilte ein starker Hirsch an ihm vorüber. Ein wohlgezielter Schuss von der erprobten Armbrust streckte ihn tot danieder. Als er im Ausweiden des Wildes begriffen war, kam ein Reiter gesprengt; der hatte den Hirsch verfolgt und stellte den Kupfermüller über seinen Eingriff in das Jagdrecht mit rauen Worten zur Rede. Der Kupfermüller blieb ihm nichts schuldig und in der Hitze des Streites schlug der Reiter den Schützen. Ergrimmt stieß dieser mit dem Messer, das er zum Ausweiden gebraucht hatte, nach dem Reiter und der Reiter sank tot vom Pferde. Der erstochene war ein Sohn des Grafen von Rieneck. Als der Graf die Kunde von dem Geschehen bekam, ließ er die Kupfermühle umstellen, den Sohn herausholen und Angesichts des Müllers aufhängen. Der Vater grämte sich so, dass er Hab und Gut verließ und nicht weiter gesehen ward. In der Mühle aber war es nicht mehr geheuer. Es mochte niemand mehr darin bleiben. Sie zerfiel und lag viele Jahre in Trümmern. Erst nach langer Zeit erwarb ein Fremder das Land und errichtete dort einen Eisenhammer, der noch steht.