Wander-Highlight (Abschnitt)
Vor etwas über 200 Jahren „zog ein Hauch Weltgeschichte durch Lobstädt“. Die Formulierung stammt vom Historiker Hans Ketzer, der seit 1992 in dem heutigen Neukieritzscher Ortsteil wohnt und der ziemlich genau weiß, was im Frühjahr 1813, fünf Monate vor der Völkerschlacht zu Leipzig, die Bewohner in Angst und Schrecken versetzte. Am 2. Mai hatten sich die Truppen Napoleons und die verbündeten Russen und Preußen bei Großgörschen, nordwestlich von Pegau, gegenübergestanden. Die Verbündeten konnten Napoleon hier nicht schlagen und zogen sich gen Osten zurück. Dabei überquerten sie die Pleiße in Lobstädt. Hierher folgten ihnen am 4. Mai die napoleonischen Truppen. Auf der Anhöhe Bergisdorf stellten sie ihre Kanonen auf. Viele Lobstädter flohen aus dem Ort. Doch weil die preußischen und russischen Einheiten sich schnell zurückzogen, sind nur drei oder vier Schüsse abgegeben worden, sagt Historiker Ketzer. Lobstädt war einer Schlacht oder wenigstens einem Gefecht gerade so entgangen. Verbrieft ist aber, dass Napoleon auf seinem Weg nach Borna durch den Ort gekommen ist.
An diese Ereignisse erinnert ein Gedenkstein, der hundert Jahre später, 1913, gleichzeitig mit der Einweihung des Gemeindeamtes neben diesem aufgestellt wurde. Er besteht aus so genanntem Braunkohlequarzit, steht also zugleich für jenen Rohstoff, der Lobstädt zu Wohlstand verhalf.
aus: lvz.de/Region/Borna/Ein-Hauch-von-Weltgeschichte-Gedenkstein-in-Lobstaedt-bekommt-besseren-Platz
15. Januar 2018
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