Beurs van Berlage - Weduwe Johanna Borski (1764–1846)

In der 1903 erbauten Beurs van Berlage wurden in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts Getreide, Waren und Wertpapiere gehandelt. Die Koopmansbeurs befand sich zu Johanna Borskis Zeiten an einem anderen Ort, nämlich an der Ecke Dam und Rokin. Obwohl Frauen zu ihrer Zeit auf dem Börsenparkett nicht willkommen waren, gelang es Borski, dies zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Als Witwe des zweitreichsten Einwohners Amsterdams und mit großem Geschäftstalent begabt, führte Borski 1814 das Geschäft ihres Mannes weiter. Wer mit der Witwe Borski Geschäfte machen wollte, musste bei ihr zu Hause um Hilfe bitten. Sie führte das Unternehmen an die Spitze des Amsterdamer Geldmarktes. Als es der neu gegründeten Nederlandsche Bank 1816 nicht gelang, die Aktienemission abzuschließen, übernahm die Witwe Borski die restlichen 40 Prozent. Mit der Bedingung, dass drei Jahre lang keine neuen Aktien ausgegeben werden, damit sie ihre Aktien mit Gewinn verkaufen kann. Später stellte sie der Nederlandsche Handel Maatschappij umfangreiche, durch Wertpapiere besicherte Kredite zur Verfügung. Damit legte sie den Grundstein für das, was heute ABN AMRO ist. Mit einem Vermögen von rund 4 Millionen Gulden dürfte Borski einer der reichsten Menschen des Landes gewesen sein.

Johanna Borski (1764 – 1846), war eine einflussreiche niederländische Bankierin. Von 1814 bis 1846 war sie Direktorin der Bank "Mi. Borski".

Sehr schönes und sehenswertes historisches Gebäude in Amsterdam.