Wander-Highlight
Die Stadt Torgau, wo am 25. April 1945 die legendäre erste Begegnung sowjetischer und amerikanischer Truppen an der Elbe stattfand, zählt heute mehr als 18 000 Einwohner. Sie liegt rund 115 km nordwestlich von Dresden und 55 km nordöstlich von Leipzig. Zwischen 1945 und 1947 wurde in der Nähe des Torgauer Bahnhofs, in einem Teil des Stadtparks, ein großer sowjetischer Ehrenfriedhof angelegt. Hier fanden über 400 Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion eine würdige letzte Ruhestatt. Mehr als drei Viertel von ihnen sind namentlich bekannt und wurden in Einzelgräbern beigesetzt. Diese sind mit halbrunden Grabsteinen gekennzeichnet, die – schräg angeordnet – auf den Gräbern zu ruhen scheinen.(2) Darüber hinaus hat man die namentlich unbekannten Toten in mehreren Sammelgräbern beigesetzt.
8. September 2022
Unter den Opfern befinden sich etwa zu gleichen Teilen sowjetische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und deren verstorbene Kinder sowie Rotarmisten, die im Kampf fielen oder kurz nach Kriegsende in Deutschland verstarben. Die Kriegsgefangenen waren hauptsächlich im Torgauer Mannschaftsstammlager IV D untergebracht. Sie wurden in verschiedenen Arbeitskommandos, in Mockrehna und Schöna, aber auch in anderen Orten der weiteren Umgebung vor allem in der Rüstungsproduktion eingesetzt. Nicht nur Kriegsgefangene, sondern auch zivile Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge arbeiteten in der Torgauer Heeresmunitionsanstalt (MUNA) sowie im Sprengstoffwerk der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff AG (WASAG) in Elsnig bei Torgau. Für sie hatte man in der Stadt mehrere Arbeitslager, so auch eine Zweigstelle des Konzentrationslagers Buchenwald eingerichtet.
8. September 2022
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