Fährtürme von Trittenheim

Für eine Weile führt hier der Radweg parallel zur Bundesstraße, dennoch sollte man den Blick auf die Highlights nicht verlieren.

Bis in die 20iger Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es auf dem 240 km langen Teil der "deutschen" Mosel nur 14 Brücken, aber 50 Hochseilfähren, auch Ponten genannt. Diese antriebslosen Fähren prägten die Landschaft mit ihren LaufseilTürmen. Die Fährtürme von Trittenheim sind das einzig erhalten gebliebene Fährturmpärchen an der Mosel zwischen Perl und Koblenz. Die Trittenheimer Fährtürme sind schon zu kurfürstlicher Zeit nachgewiesen. Der Bau am ortsseitigen Moselufer kann im Grundbestand auf die Zeit um 1740 datiert werden. Damit wäre dieser Fährturm etwas älter als die Fährtürme von Schweich und Mehring, deren Errichtung vermutlich nach dem Hochwasser 1783/84 unter Kurfurst Clemens Wenzes aus erfolgte.

Sie dienten dem Fährmann als Behausung und Wohnung. Außerdem wurde das Seil der Pontenfähre (lateinisch: pons = Brücke, Damm / ponto = Fähre, Transportschiff) an ihnen verankert. Für die Zeit von 1829 bis 1908/09, dem Jahr der Fertigstellung der ersten Trittenheimer Moselbrücke, legen diese Fährtürme Zeugnis für einen Pontenfährbetrieb ab. Im unteren Raum des Turms ist eine kleine Dokumentation über Trittenheim und seine Nachbarorte entstanden, das obere Geschoss wird als Treffpunkt für die "Trittenheimer Jungwinzer" und Rastraum für Wanderer dienen. Moselabwärts, etwa 100 m von den beiden Fährtürmen entfernt, ragt am rechten Moselufer der "Trittenheimer Fährfels" aus dem Berg heraus. Hier landeten die Fähren ursprünglich.