jüdisches Ritualbad

Nur durch Zufall wurde 2001 ein jüdisches Ritualbad, eine Mikwe, im Keller eines Hauses in Trendelburg entdeckt. Dieses Haus gehörte im Jahr 1808 der jüdischen Familie Dannenberg. Im Jahr 1868 kam es zu einem großen Stadtbrand, sodass das Haus bis auf die Grundmauern niederbrannte. Das neue Haus wurde dann einfach auf dem Schutt des alten Hauses erbaut, sodass der Keller in Vergessenheit geriet. Bei einer grundlegenden Sarnierung wurde 2001 der Zugang zu diesem Kellerraum entdeckt und das Ritualbad freigelegt.Da eine Reinigung niemals mit stehendem Wasser vorgenommen werden durfte, wurde das Ritualbad mit Fließwasser aus der Diemel gespeist, die aber sehr viel tiefer liegt. Die Trendelburger Wasserkunst, eine Förderschnecke, förderte das Wasser in den Brunnen der Stadt. Von hier hatte die jüdische Gemeinde einen Zufluss zur Mikwe.Der Gewölbekeller kann immer zur Öffnungszeit der Touristinformation besichtigt werden. Diese hat von Mo - Fr von 8 - 12 Uhr, sowie donnerstags von 14 - 18 Uhr geöffnet. Zwischen Mai und Oktober darf man auch am Wochenende von 11 - 15 Uhr hinein.Der Gewölbekeller ist ziemlich finster. Licht gibt es hier theoretisch mittels echter Kerzen, aber die waren bei meinem Besuch nicht angezündet. Die Erkundung kann also ausschließlich mit eigener Taschenlampe (bzw. Smartphone) geschehen. Die Deckenhöhe ist ziemlich tief, sodass man sich hier in der Regel in gebückter Haltung bewegt, inkl. Ausweichen von Spinnenweben und das volle Keller-Programm halt. 😉
Bei der Mikwe handelt es sich um 2 Kellerräume. Es ist also eher ein Kurzbesuch, aber die Dame der Touristinfo liefert einige Zusatzinfos und steht für alle Fragen offen. Wer hier vorbeiwandert, sollte schon einen Blick hinein werfen. Interessant ist einfach auch die abenteuerliche Erkundung mit Taschenlampe.