Wicken - Thies - Brunnen

Der dort seit 1991 stehende Brunnen wird bald abgebaut und verschwindet für immer☝️
Er funktioniert nicht mehr, eine Reparatur ist zu teuer. Der komplette Spittaplatz bekommt ein neues bauliches Aussehen.
Anstatt des Brunnens folgt ein neues Wasserspiel!

Ein Burgdorfer Geldinstitut hat ihm ein Denkmal gesetzt: dem Schuster und Wahrsager Wickenthies. Mitten auf Burgdorfs zentralem Platz thront der in Bronze gegossene Spökenkieker auf einem Brunnen. In der linken Hand hält er einen Schusterhammer. Seine rechte Hand weist zum Himmel. Seinen Kopf richtet er ebenfalls nach oben, als deute er gerade die Zukunft, Wickenthies soll in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelebt haben. Thies ist eine Kurzform von Matthias. Den Beinamen Wicken - ein heute kaum noch gebräuchliches plattdeutsches Wort für weissagen - bekam er, weil er manche phantastisch anmutende Vorhersage machte, die auch eintraf.
Nachts hielt es ihn oft nicht mehr im Bett und trieb ihn ins Freie. Auf seinen nächtlichen Wanderungen sollen seine Weissagungen entstanden sein, von denen er dann am Morgen erzählte. Seine Vorhersagen wurden zunächst mündlich überliefert. Später wurden sie aufgezeichnet und als Flugblätter auf Jahrmärkten verbreitet. „Wahr mutt dat sin, Wickenthies hat dar seggt" (Wahr muß es sein, Wickenthies hat es gesagt), war eine gebräuchliche Redensart.
Eines Morgens hatte er seiner Frau erzählt, daß demnächst aus dem Haus eines armen Burgdorfers eine Leiche getragen würde. Den Toten kenne er aber nicht. Bald darauf kam ein fremder Prediger in die Stadt und starb in dem von Wickenthies genannten Haus. Ein anderes Mal ging er zum Amtmann und berichtete, daß man einen Kerl mit krausen Haaren bringen und diesen rädern werde. Der Amtmann lachte zwar den Schuster aus. Doch noch während des Gesprächs brachte man einen jungen Mann, der seinen Vater erschlagen hatte.
Wickenthies kündigte ebenfalls an, daß der eiserne Klöppel der großen Burgdorfer Kirchturmglocke bersten werde. Das ist an einem Sonntag im Jahr 1715 geschehen. Ebenso sagte er das Zerspringen eines großen Steines vor dem Rathaus richtig voraus.
Eingetroffen ist auch die Vorhersage, daß in der Auestadt eine Kuh ein Kalb mit zwei Köpfen zur Welt bringen werde. Zum Beispiel bewahrheitete sich außerdem die Weissagung, daß das Dorf Dachtmissen eines Tages ganz rot werden würde: Die einstigen Strohdächer sind durch rote Ziegeldächer ersetzt worden.
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Autor des vorstehendes Textes: Friedrich-Wilhelm Schiller
Aus dem Buch: „SAGENHAFTE ORTE und BEGEBENHEITEN rund um HANNOVER (1995)
Meine Meinung: Es wäre töricht dieses Denkmal dort zu entfernen!

Der Wicken - Thies - Brunnen steht auf dem Spittaplatz.
Wicken Thies war ein Schuster mit der Sehergabe. Er lebte um 1600 in Burgdorf.