Kirche Notre Dame du Sablon

Die Kirche Notre Dame du Sablon gehört zu den großartigen gotischen Bauwerken der belgischen Hauptstadt. Im Inneren gibt es viele Kunstwerke aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Ein Besuch ist absolut empfehlenswert!

Zwischen dem Place du Grand Sablon und dem Place du Petit Sablon ragt in Brüssel ein Bauwerk hervor, das den Begriff "Imposanz" völlig neu definiert. Hier thront ein atemberaubend schönes Gotteshaus über der Stadt, die Kirche Notre-Dame des Victoires du Sablon. Es gibt viele Namen für diese Kirche, die zu Recht als eine der schönsten gotischen Kirchen in ganz Belgien bezeichnet wird. Ob Notre-Dame des Victoires, Onze-Lieve-Vrouw ten Zavel oder Église Notre-Dame du Sablon – der am Sablon-Platz gelegene Sakralbau ist unter vielen Bezeichnungen bekannt.

Die Kirche Unserer Lieben Frau von Zavel ist ein Kirchengebäude in der belgischen Hauptstadt Brüssel am Sablon. Obwohl die Kirche aus Geldmangel nie einen Turm erhielt, ist sie mit ihren vielen flammenförmigen Elementen und den markanten 14 m hohen Buntglasfenstern charakteristisch für den Stil der Spätgotik.
Der Sablon war einst eine große verlassene Ebene, durchsetzt mit Feuchtgebieten, Grasland und Sand. Dort lebte ein Einsiedler und im 13. Jahrhundert begrub das St. John's Hospital dort die Toten, für die auf dem eigenen kleinen Friedhof kein Platz mehr war.
Kurz nach dem Jahr 1300 schenkte das St. John's Hospital der Großen Gilde der Armbrustschützen das entsprechende Grundstück auf dem sandigen Hügel, um eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Maria zu errichten. Der Gründungslegende zufolge brachte eine fromme Frau, Beatrijs Soetkens, im Jahr 1348 eine wundertätige Statue Unserer Lieben Frau per Boot von Antwerpen nach Brüssel. In Brüssel erwartete Herzog Johannes III. von Brabant die Statue, die heute auf einem hölzernen Flachrelief an der ersten Säule im Hauptschiff abgebildet ist. Seitdem tragen die Armbrustschützen die Statue jedes Jahr in einer Prozession um die Kirche, die den Ursprung der prestigeträchtigen Brüsseler Ommegang-Prozession bildet, die jedes Jahr vom Sablon zum Grand Place marschiert.
Die Häuser befanden sich in unmittelbarer Nähe der Kapelle und rund um den Teich in der Mitte des Grand Sablon. Im 15. Jahrhundert wurde der Bezirk erheblich erweitert. Im Jahr 1470 beauftragte Herzog Karl der Kühne den Rechnungshof mit dem Bau einer Straße zwischen seinem Schloss auf dem Koudenberg und der Kirche. Bei der Taufe der Prinzessin Maria im Jahr 1505 folgte die Prozession nicht mehr dem altehrwürdigen Weg zur Kirche St. Gudula, sondern zu Unserer Lieben Frau vom Sablon. Dort übte Margarete von Österreich ihre religiöse Tätigkeit aus. 1530 schuf sie die große Juliparade. Diese königlichen Gunstbekundungen garantierten den dauerhaften Wohlstand des Sablon-Bezirks und der angrenzenden Wolweide (der heutigen Wolstraat), die sich bis zum Hang des Galgenbergs erstreckte, wo viel später der heutige Justizpalast errichtet wurde.
Im Jahr 1898 wurden die an die Kirche angrenzenden Gebäude im Zuge einer umfassenden Restaurierung abgerissen.