Steinerner Mann

Eine ausgesetzte, mit Geländer gesicherte Aussichtskanzel.
Der "steinerne Mann" ist die vom Rhein aus als Gesichtsprofil erkennbare Felsformation, auf der man sich gerade befindet.
Hinter dem Geländer beginnt der Abgrund, also bitte keine Experimente!

Der Steinerne Mann bei Boppard

Die Namensgebung rührt von der nur von der Rheinseite aus erkennbaren Felsformation her. Das Naturgebilde ähnelt einem versteinerten Gesicht, wobei Augenwulst, Nase und Kinnpartie bei zurückgeschnittenem Grünbewuchs recht deutlich erkennbar sind. H.H. Mönch hat in seiner im Jahre 1890 erschienenen Lieder- und Sagensammlung „Am schönen Rhein“ auch den Steinernen Mann bei Boppard in Versform verewigt:

Es kam auf seinen Zügen
Held Bacchus an den Rhein.
Hei, was für ein Vergnügen
Der fand an unserm Wein!
Nie sah man solchen zecher,
Seitdem die Kelter quoll.
Er fasst und schwenkt als Becher
Ein Ohmfass, schwer und voll.
Entsetzen packt die Leute;
Man schrie und rang die Hand:
„Gesell', Du trinkst uns heute
Noch allen Wein im Land!“
Der Zecher aber lallte
Und trank noch immer mehr.
Bis eine Stimme schallte
Vom hohen Himmel her:
„Verwegener Trinkgeselle,
Jetzt ende dein Gelag!
Schlaf ein an dieser Stelle!
Schlaf bis zum jüngsten Tag!“
Der Zecher hört die Worte,
Erhebt, verstummt, schläft ein!
Sein Riesenleib verdorrte,
Sein Antlitz ward zu Stein.
Quelle: Text Infotafel

Schöne Aussichtskanzel mit tollem Blick ins Rheintal. Der Aussichtspunkt hat seinen Namen, da die Felsformation von der Rheinseite betrachtet, an ein Gesicht erinnert...