Strieders Mühle / Rastplatz

Die "Thörlinger Bauernmühle" oder "Strieders-Mühle" genannt.
Das Wohnhaus steht nicht mehr, im Ökonomiegebäude ist ein Wochenendhaus eingerichtet.

Die Mühlen im Baybachtal

Die Bauernmühlen

Im Baybachtal tobte früher das wirtschaftliche Leben. Zahlreiche Mühlen waren dort in Betrieb. Ihre Energie bezogen sie aus dem Bach. Jede der beteiligten Gemeinden hatte eine oder mehrere Bauernmühlen im Tal. 32 Mühlen standen von der Quelle in Hausbay bis zur Mündung in Burgen an der Mosel. Folgende Mühlen passieren Sie während Ihrer Traumschleifenwanderung im Oberen Baybachtal. Viele wurden mit Liebe renoviert und sind heute anhand der historischen Fotos kaum wieder zu erkennen. Quelle: Text Infotafel

1. Nederter Mühle (Niedert)
2. Layenmühle (Schwall)
3. Striedersmühle (Thörlingen)
4. Sohnsmühle (Basselscheid-Emmelshausen)
5. Peterchesmühle (Niedergondershausen)
6. Schultheiser Mühle (Niedergondershausen)
7. Sonntagsmühle (Bickenbach)

Johannes Strieder, geb. im Nov. 1838, lebte dort in der Striedersmühle mit seiner Mutter Clara Strieder, geb. 1815, und seinem Bruder Philipp, geb. im Okt. 1845. Im Jahre 1859 habe er im Wald verhindern wollen, dass ein französischer Plünderer/Deserteur das Notproviantlager seiner Familie plünderte. Bei der Auseinandersetzung sei in der Notwehr dabei der Franzose umgekommen.

Zum Hintergrund des Erscheinens des Franzosen:
Im Jahre 1859 kam es zwischen dem französischen Heer (max. 170.000 Mann ) gegen die Österreicher am 4.6.1859 im Piemont/Norditalien zu den Schlachten von Magenta am 4.6.1859 und am 24.6.1959 von Solferino.

Es ist gut möglich, dass sich ein Franzose (weil ein französischer Plünderer/Deserteur regelmäßig von den Beteiligten genannt wurde ) dem Militärdienst in obigem Zusammenhang , z.B. während der Requirierung oder während des Aufmarsches, durch Flucht entzogen hat. Es ist dann logisch, dass er in relativ nahes deutsches Gebiet Mosel/Hunsrück geflohen ist, und es zu obigem Notwehrfall kam.

Nun, warum ist Johannes gerade nach Brasilien geflüchtet/ ausgewandert ? Seit 1857 gab es Missernten im Hunsrück, das bedeutete für die Mühlen viel weniger Mahlertrag, also auch dort Not. So erklärt sich auch ein o.a. Kampf um die wohl lebenswichtigen Vorräte. Und auch, dass viele Hunsrücker in 1845/1846, und später von 1857 bis 1862, auch mit Familien nach Brasilien auswanderten, das mit relativem Reichtum lockte.

Und so ist auch Johannes über Antwerpen nach Brasilien ausgewandert. Auf der Überfahrt habe er seine junge Frau kennen gelernt. Nur als Verheiratete habe sie damals in Posadas /Nordbrasilien/Nähe Iguazu Land erwerben können.

baybach.de/muehlen/striedersmuehle/index.htm