Naturschutzgebiet Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg
Naturschutzgebiet Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg
Wander-Highlight
Dieses Highlight liegt in einem geschützten Gebiet
Achte auf die örtlichen Bestimmungen für: Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg
Ort: Karlstadt, Main-Spessart, Unterfranken, Bayern, Deutschland
Das Naturschutzgebiet Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg mit seinen rund 270 Hektar weist einen repräsentativen Teilbereich der Karlstadter Trockengebiete auf. Mit seinem für Mitteleuropa außergewöhnlichen Klima bietet es seltenen Pflanzen beste Lebensbedingungen.
28. April 2019
NSG Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg
Größe 273,85 Hektar
Schutzgebiet-Kennung NSG-00613.01
Ausgewiesen 2002Das Naturschutzgebiet (NSG) „Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg" erstreckt sich auf einer Fläche von gut 270 Hektar.
Es besteht aus zwei Teilflächen,
im Norden beginnend
mit Teilfläche 1 zwischen Wiesenfeld und der Kreisstraße MSP 11 auf der Gemarkung Wiesenfeld. Hier befinden sich Rammersberg und Ständelberg,
während der Mäusberg in Teilfläche 2 liegt, die sich südlich anschließt und zum Teil bereits zur Gemarkung Karlburg gehört.‼️Wandertipp: Auf dem Wanderweg K 10 (siehe Karte) können Sie alle drei Bergkuppen erwandern und ihre
Unterschiedlichkeit erleben.Natura 2000 Gebiet:
„Mäusberg, Rammersberg, Ständelberg und Umgebung“
Das fast gleichnamige FFH-Gebiet ist etwas größer als das NSG.Besonderheit:
Repräsentative Trockenstandorte auf drei BergkuppenSEHENSwert und WISSENSwertPrägende Lebensräume sind die Hochflächen und Hänge mit großen offenen Kalktrockenrasen-Bereichen, umgeben von lichten Kiefern- oder Buchenwäldern und Streuobstbeständen mit Mageren Flachlandmähwiesen.
Im Frühjahr tauchen Frühlings-Adonisröschen und Küchenschellen den Rammersberg in ein gelb-lila Farbenmeer.Danach wird es mit zahlreichen Orchideenarten, Färber-Ginster, Skabiosen-Flockenblume u.a. bunt. Häufige, aber auch sehr seltene Vogel- und Insektenarten nutzen den vielfältigen und strukturreichen Lebensraum.Das jetzige NSG schließt die beiden bereits 1981 ausgewiesenen Naturschutzgebiete „Mäusberg" (ca. 14 ha) und „Rammersberg" (ca. 18 ha) ein.
Durch Beweidung und Nieder- bzw. Mittelwaldwirtschaft ist die heutige Artenvielfalt entstanden.Auf der anderen Mainseite befindet sich bei Karlstadt das
NSG „Grainberg-Kalbenstein und Saupurzel:
Weitere NSGs befinden sich entlang des Mains und der Wern und bilden eine Verbundachse.
Im NSG haben Tiere und Pflanzen Vorrang. ‼️Zum Schutz von seltenen Flechten und Wildbienennestern auf Steinen bitten wir Sie, die Lage der Steine nicht zu verändern und sie nicht für Steinmännle, Landart o.ä. zu verwenden.
Die beliebten Spazierwege werden von Einheimischen und Touristen gern genutzt. Die Farbenpracht der zahlreichen Blütenpflanzen und die interessante Tierwelt ziehen Naturliebhaber an.-Vielfalt mal drei-
Die drei Bergkuppen von Mäusberg, Rammersberg und Ständelberg sind Rückzugsgebiet für sehr attraktive und seltene Arten wie Frühlings-Adonisröschen (Rammersberg) und Diptam (Mäusberg), beide mit einem ihrer größten Bestände in Unterfranken.
Auch hinsichtlich der Vielfalt an Orchideen
(22 Arten) zählt das Gebiet zu den artenreichsten im Regierungsbezirk. Im Wald- und Gebüschbereich finden sich mit zwei regionalen Endemiten (nur hier vorkommende Arten) - der Badischen und der Würzburger Mehlbeere - überregional bedeutsame Mehlbeer-Arten. Ebenfalls überregionale Bedeutung kommt den Vogelarten mit Heidelerche und Neuntöter zu.
Von sogar landesweiter Bedeutung sind die Vorkommen von Tagschmetterlingen wie dem Segelfalter. Zudem weist das Gebiet eine herausragende Bläulingsfauna auf, u.a. mit Kreuzenzian-Ameisenbläuling und Storchschnabel-Bläuling, die beide vom Aussterben bedroht sind.-Wanzen: Ein Beispiel für Biologische Vielfalt-
In Deutschland gibt es knapp 1.000 Wanzenarten.
Im Vergleich dazu sind es bei den Bienen „nur" rund 560 Arten.
Wanzen sind also ein Beispiel für Biologische Vielfalt (Biodiversität) oder wie Goethe sagte: „Die Flöhe und die Wanzen gehören auch zum Ganzen".
Aber nicht nur die Vielfalt ist beeindruckend, sondern auch die Spezialisierung:
bei der Ritterwanze auf Weiße Schwalbenwurz und Frühlings-Adonisröschen und bei
der Wacholder-Randwanze sowie
beim Buntrock auf Wacholder. Die Ritterwanze lebt nur auf extensiv genutzten Halbtrocken- und Trockenrasen, in Trockengebüschen und lichten Wäldern, oft auf kalkhaltigen Böden und benötigt zur Überwinterung Felsspalten, Steinwälle und Totholz. Das Naturschutzgebiet „Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg" bietet dieser Art also ideale Lebensbedingungen.
Die Warnfarbe der Ritterwanze ist ein Signal für ihre Giftigkeit, denn sie nimmt von ihren Wirtspflanzen giftige Substanzen auf, die im Körper gespeichert werden und die Wanze für ihre Fressfeinde ungenießbar machen.
(Auszug NSG Flyer
regierung.unterfranken.bayern.de)
7. Oktober 2023
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