Mauerturm am Westwall (Weberturm)

Dieser schöne Mauerturm (Weberturm) befindet sich an der Ecke Westwall / Hagenbuschstraße und gehört zum Kurpark

Ein weiteres Relikt aus vergangenen Zeiten.

Der kleinste der insgesamt sechs erhaltenen Wehrtürme der Xantener Stadtmauer kommt auf den ersten Blick eher unscheinbar daher und wurde von seinem ehemaligen Bewohner liebevoll „das Türmchen am Westwall“ genannt. Der aus Backstein erbaute Rundturm mit Satteldach schmiegt sich von außen an die Stadtmauer und heißt heute Weberturm in Anlehnung an einen alten Straßennamen und das geheimnisumwobene verschollene Webertor. Über Jahrzehnte haben Heimatforscher versucht, das in alten Urkunden erwähnte Webertor zu lokalisieren. Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, ob die Fundamente des Türmchens tatsächlich ein Teil des Tores wahren.

Die wechselvolle Baugeschichte geht zurück auf das Ende des 14. Jahrhundert, als Xanten seine steinerne Stadtmauer mit wehrhaften Wallanlagen erhielt. Diese wurden später zu Küchen- und Ziergärten umgestaltet. Die alten Wehrtürme, so auch der Weberturm, wurden zum Teil zu schmucken Gartenhäusern umgewidmet. Es gab nicht nur glanzvolle Zeiten. Im zweiten Weltkrieg diente das Untergeschoss als Luftschutzbunker.

Bevor 1985 das Umfeld völlig neugestaltet wurde, gehörte das Türmchen zu einer Gärtnerei und war seit den 1950er Jahren von Treibhäusern und Geräteschuppen umgeben. Seit 1974 kümmerte sich ein Privatmann rührend um den Erhalt des Bauwerks und bewohnte es bis ins hohe Alter.

Heute erstrahlt der Turm in neuem Glanz und kann für kulturelle Zwecke öffentlich genutzt werden. Im Zuge der Neugestaltung des Kurparks wurde das Gebäude kernsaniert und aufwendig restauriert. Auf zwei Etagen bieten die schlichten hochwertig eingerichteten Räume Platz für exklusive Veranstaltungen für bis zu zwölf Personen. Der Name ist Programm: Im Weberturm können filigrane Wortgebilde bei Lesungen, Tagungen und Vorträgen gesponnen werden. Der KULTURM am WWestwall.
Quelle: xanten.de