Flughafen Tempelhof (1936 –1941)

Erster Zentralflughafen einer Großstadt. – Graf von Zeppelin kreist 1909 mit seinem Luftschiff über dem Exerzierfeld Tempelhof. Als Flughafen eröffnet das Feld zusammen mit einem kleinen Abfertigungsgebäude im Jahr 1923. Bereits in den 1930er-Jahren zählt Berlin mehr Passagiere als Paris oder London. Unter den Nationalsozialisten beginnt 1936 der Bau des heutigen Flughafengebäudes nach Plänen von Ernst Sagebiel. Das Gebäude hat mit 7.000 Räumen und dem 1.200 Meter langen, bogenförmigen Hangar die Dimensionen einer Kleinstadt. Der Bau bleibt unvollendet. Ab 1939 ziehen Rüstungsbetriebe ein. Zwangsarbeiter:innen, die in einem Barackenlager auf dem Feld untergebracht sind, montieren Kriegsgerät. Der Flugverkehr erfolgt weiterhin über das Terminal von 1923. Nach Kriegsende nutzen die Amerikaner Tempelhof als Militärflugplatz und öffnen Teile für die zivile Luftfahrt. Die Luftbrücke macht den Flughafen als Symbol der Freiheit weltberühmt. 2008 wird der Flugverkehr eingestellt. Das größte Baudenkmal Europas bietet Raum für Großveranstaltungen und wird u.a. von der Polizei und der Verkehrslenkung Berlin genutzt. Künftig soll hier ein Kunst- und Kulturstandort mit einer 1,2 km langen Geschichtsgalerie auf dem Dach entstehen. Ab Frühjahr 2023 können Besucher:innen den westlichen Kopfbau mit dem Fluglotsentower besteigen und auf der Dachterrasse die atemberaubende Aussicht genießen.

TIPP: Besucherzentrum CHECK-IN: Ausstellung „Der Flughafen Tempelhof und seine Geschichte“ | Startpunkt für Gebäudeführungen | check-in.thf-berlin.de