Santuario di Greccio

Hier schuf der heilige Franziskus die erste Krippe der christlichen Tradition. Das Heiligtum befindet sich in einer außergewöhnlichen Lage, an den Felsen geschmiegt und mit einem einzigartigen Blick auf die Ebene von Rieti, das nahegelegene Greccio und das Terminillo-Massiv. Es kann täglich besichtigt werden und ist von 09.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Unabhängig davon, ob Sie gläubig sind oder nicht, ist es besonders in der Weihnachtszeit sehr empfehlenswert, diesen Ort zu besuchen.

Das Kloster Greccio – ein Ort, der im Gedächtnis der Menschen wohl kaum einen Platz gefunden hätte, gäbe es da nicht die Geschichte mit Franziskus und der Krippe. Greccio ist eine jener Einsiedeleien im Rieti-Tal, die Franziskus so sehr liebte. Franziskus besuchte das Kloster erstmals im Jahr 1217. Um den Menschen die Geburtsgeschichte Jesu näher zu bringen, feierte er hier 1223 in einem echten Stall in einer Felsgrotte mit Ochs und Esel und einer strohgefüllten Krippe die Geburt Christi. Schon bald nach seinem Tod wurde eine kleine Kirche angebaut und ihm geweiht. 1982 wurde am Kloster die neue große Kirche gebaut.

Oberhalb der Ortschaft Greccio, in den bewaldeten Hügeln des Rieti-Tales (etwa auf halber Strecke zwischen Assisi und Rom gelegen), hat Sankt Franziskus an Heiligabend 1223 die Christmette mit einer Krippenfeier verbunden. In manchen Darstellungen dieses weihnachtlichen Ereignisses gibt es eine Besonderheit: Das Jesuskind liegt nicht in der Krippe oder im Schoß seiner Mutter, sondern wird von Franziskus in den Arm genommen.
Auch wenn Franziskus oftmals als Begründer der europäischen Krippentradition bezeichnet wird, es hat auch zuvor schon Krippendarstellungen gegeben. Aber wichtig für ihn war die lebendige Darstellung jenes – eigentlich mit dem Verstand unfassbaren – Geschehens, dass der große, unendliche Gott Mensch wird. San Francesco verbindet die Gotteskindschaft Jesu mit der Eucharistiefeier, in der sich uns der lebendige Gott erneut – diesmal in der Gestalt von Brot und Wein – schenkt.
„Wir sind gekommen, um IHN anzubeten“ – so lautete das Motto des XX. Weltjugendtages, der im August 2005 in Köln gefeiert wurde. Jedes Weihnachtsbild, jede Krippendarstellung lädt den Betrachter ein, diesem Leitwort zu folgen und es den Heiligen Drei Königen (den ersten Christus-Pilgern überhaupt), Franz von Assisi und allen Heiligen gleichzutun.