Hauptkanal rechts Papenburg

Der Hauptkanal ist in der langgezogenen Fehnkolonie Papenburg wenn auch nicht geographisch, sodoch kulturell und sozial das Zentrum und Herz der Stadt, auch wenn es nicht ganz einfach ist, in einer ehemaligen Fehnkolonie wie Papenburg die aus zwei, mit Aschendorf sogar drei Teilen besteht, zu definieren, wo das Herzstück sei. Sicherlich hat jeder Stadtteil da seine eigene Vorstellung.

Es handelt sich um keine typische Fußgängerzone, wie man sie überall sieht. Die Straße ist ausgestattet mit einigen optischen Leckerbissen und in jedem Fall in seiner Weise einzigartig und sehenswert.
Sie ist eine teils befahrbare Straße, teils Fußgängerzone, die sich an beiden Seiten eines Kanals durch das Zentrum des Untenendes in Papenburg bewegt.

Der Hauptkanal jedenfalls beginnt am Ende der Bahnhofstraße/Hofskanal, quert den „Deverweg“, die „Kirchstraße“ (B 70), und die „Russelstraße“ / „Hermann-Lange-Straße“. Sie endet an der Ecke „Wiek“ und „Gasthauskanal“.

Vom Bahnhof kommend sieht man auf dem Weg zum Hauptkanal nicht nur das Hotel Rüther sondern auch einige historische Gebäude der Stadt und auch die alte Produktionsstätte der Firma Kolbenschmidt an der Ecke Hoffskanal, bevor der Hauptkanal beginnt. Auf beiden Seiten des Kanals finden sich diverse Sehenswürdigkeiten, wobei sich deren Mehrheit auf der rechten Seite des Hauptkanal befindet.

Es beginnt gleich mit dem Hotel und Forum Alte Werft auf der rechten Seite sowie der Kesselschmiede. Hier baute früher die Meyer-Werft ihre Schiffe. Es folgt ein wenig weiter die alte Werft, der weiter zurückliegende Zeitspeicher sowie die alte Drostei.

Hat man den Deverweg überquert, kommt man am alten Postamt und am Amtsgericht vorbei, bevor man den Mühlenvorplatz und auf der rechten Seite die schmucke Meyers-Mühle, hinter der sich der Stadtpark erstreckt, erblicken kann.
Nachdem man die Nikolaikirche erreicht hat, sieht man auf dem Hauptkanal auch die Kuff Margareta, einer Nachbildung eines typischen Papenburger Küstenschiffes.

Auf der linken Hauptkanalseite finden wir einen Gedenkstein für die in der Reichspogromnacht vernichteten jüdischen Synagoge. Es scheint wohl eine Papenburger Kasus zu sein, ausgerechnet auf dem Grundstück der Synagoge nach dem 2. Weltkrieg ein Bankhaus zu errichten. Mehr Einfühlungsvermögen bei der Stadtplanung wäre auch schön gewesen.

Die Bundesstraße 70, die hier Kirchstraße heißt überqueren finden wir gleich drei Sehenswürdigkeiten: das historische Rathaus, das Museumsschiff Frederike von Papenburg und die Sankt Antonius Kirche.

Im weiteren Verlauf finden wir noch die Villa Diekhaus, in der sich die Volkshochschule befindet und das Sankt Marien Krankenhaus. Während die Straße sich an ihrem Ende in gerader Richtung mit dem Gasthauskanal fortsetzt, verläuft die Kanalführung jetzt nach Norden abbiegend über die „Wiek“, welche wiederum über den Mittelkanal zum Splitting und damit durch das Obenende führt. Auf der Wiek jedoch finden wir zunächst nach 200 m eine weitere Nachbildung eines historischen Schiffes: die Katharina von Papenburg.

Papenburg ist auf jeden Fall sehenswert. Wer nicht unbedingt die Überführung eines der Schiffe der Meyer Werft sehen will, sollte zu anderen Zeiten hierher fahren, da bereits in dieser Zeit viele Besucher unterwegs sind, die in Papenburg selbst und an der Ems entlang campieren. Aber selbstverständlich ist auch dieses ein sehenswertes Ereignis.

Papenburg ist ein kleine, besinnliche Stadt im nördl. Emsland.
Sie ist Deutschlands älteste und längste Fehnkolonie. Kanäle prägen das Stadtbild.