Wander-Highlight
Ort: Bergisches Land, Regierungsbezirk Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Schüler aus ganz Elberfeld versammelten sich am 23. Mai 1925 und stimmten Chorlieder an, erinnerte Historiker Martin Hagemeyer: „Es war ein emotionales Ereignis.“ Damit sprach Martin Hagemeyer die Einweihung des Ehrenhains zur Erinnerung an die tausendjährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zu Deutschland an: Am 23. Mai 1925 pflanzte die Elberfelder Jugend am Freudenberg im Rahmen der Jahrtausendfeier aber nicht nur jeweils 1.000 Eichen, Buchen und Tannen, sondern setzte auch einen drei Meter breiten und 1,5 Meter hohen Gedenkstein.
In den Nachkriegs-Jahrzehnten geriet der wuchtige Felsblock in Vergessenheit und die Natur nahm ihren Lauf – im Freudenberger Wald war der Findling in den letzten Jahrzehnten vor lauter Bäumen kaum noch zu sehen. Wer dennoch auf den Felsblock aufmerksam wurde, musste durch Matsch und Gestrüpp, um in Erfahrung zu bringen, was es denn mit dem Stein und den verwitterten Inschriften darauf auf sich hat.
13. April 2021
925 erkannten die Mächtigen des Herzogtums Lothringen, welches sich von der Nordsee den Rhein entlang bis zu den Alpen erstreckte, die Herrschaft Königs Heinrich I. anstelle der des westfränkischen Königs an. Tausend Jahre später feierte das Rheinland und damit auch die Stadt Elberfeld im Bewusstsein der schwierigen Lage Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg (Ruhrbesetzung 1923, Besetzung des linken Rheinufers 1918–1926) das Jubiläum der Zugehörigkeit des Rheinlands zum Deutschen Reich. Es ist natürlich zweifelhaft, dass die Zeitgenossen den Zusammenschluss der Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern und eben der Lothringer unter einem König als die Geburt des Deutschen Reiches empfanden. Aber die Errichtung dieses Denkmals und die dreitägigen Feierlichkeiten standen vor allem unter dem Eindruck der Gegenwart des Jahres 1925.
Die Inschrift auf dem Findling lautet:
“Ehrenhain
Gestiftet von der Elberfelder Jugend
zur Erinnerung an die tausendjährige
Zugehörigkeit der Rheinlande
zum Deutschen Reich
am 23.Mai 1925”
An der rechten Seite des Findlings ist der Treuschwur aus Schillers Wilhelm Tell in den Stein getrieben worden:
“Wir wollen sein
ein einzig
Volk von Brüdern,
in keiner Not
uns trennen
und Gefahr!”
Quelle: denkmal-wuppertal.de/2011/10/gedenkstein-zur-tausendjahrigen.html
6. Juni 2021
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