Kamelleboom

An dieser alten Wegekreuzung im Wald wurde einst die Grenze zwischen Bornheim und Alfter durch einen Baum angezeigt, dessen (langsam vor sich hinmodernde) Überreste hier noch verblieben sind. Der vollkommen ausgehöhlte Baumstamm steht etwas abseits und hat eine gewisse Stabilität nur noch deshalb, weil er von innen ganz mit Beton ausgegossen worden ist. Der Kamelleboom soll hier von 1477 bis 1977 gestanden haben. 1978 wurde ein neuer Baum gepflanzt. Er wird allerdings noch ein paar Hundert Jahre brauchen, bis er in Umfang und Größe an den alten Baum heranreichen kann!
Seinen Namen "Kamelleboom" soll der alte Baum erhalten haben, weil hier den Kindern Kamellen auf den Kopf geregnet sein sollen, wenn sie ihren Kopf in die Höhlung des alten Baumstamms steckten. Der Überlieferung nach soll es sich hierbei um einen alten Brauch gehandelt haben. Wenn die Bauersfrauen aus den Dörfern an der Swist abends zu Fuß zurück durch den Wald von der Roisdorfer Station der Bonn-Cölner-Eisenbahn kamen und dort ihr Obst und Gemüse verkauft hatten, kamen ihnen regelmäßig ihre Kinder bis hierher schon entgegen, weil sie auf Süßigkeiten hofften. Um den Kindern die mitgebrachten Süßigkeiten zukommen zu lassen, sollen die Frauen den hohlen Baumstamm des uralten Baumes verwendet haben. Die Kinder mussten ihren Kopf in die untere Höhlung des Baumes hineinstecken, die Frauen warfen dann die Kamellen von oben in den Baumstamm hinein und ließen sie auf die Köpfe der Kinder hinunterregnen.
Im Übrigen sind an der Wegekreuzung auch einige historische Grenzsteine aus dem Waldgebiet zu sehen.

Hatte mich über den Namen gewundert und der gute Elmi klärt hier schon fachgerecht auf. Spannende Geschichte und schöne Kreuzung.

Wüsste nicht, was es dem Tipp von Elmi noch hinzuzufügen gäbe!? Danke :)