Löwen-/Stephanstor

Im Nordosten der Jerusalemer Altstadt führt eine Zufahrt durch das Löwentor, hinein in das arabische Viertel. Sein Name geht einer muslimischen Legende nach auf Suleiman zurück. Diesem wurde prophezeit, sollte er Jerusalem nicht mit einer Mauer umgeben, würde er von Löwen zerrissen.

Durch das Löwentor (hebräischer Name) oder auch Stephanstor verlässt man die Altstadt in Richtung Garten Gethsemane und Ölberg. An der Außenseite ist links und rechts des Tors ein Löwenrelief zu sehen.

Das Löwentor befindet sich in der Nähe des Ölbergs und der Via Dolorosa. Dies ist eines der sieben Tore, die in der Mauer der Altstadt geschaffen wurden, und das einzige, das nach Osten offen ist. Das Tor wurde im 16. Jahrhundert vom osmanischen Sultan Süleyman dem Prächtigen als Teil der Mauer der Altstadt erbaut. Auf beiden Seiten des Tores befinden sich Löwenprägungen. Der Legende nach wurden sie nach dem Traum von Sultan Suleiman, in dem ihn zwei Löwen verschlingen wollten, als Strafe für die damalige Situation der ungeschützten heiligen Stadt Jerusalem in dieses Bauwerk integriert.Der Sultan interpretierte den Traum als Zeichen von oben und befahl, die Stadt mit einer Mauer zu umgeben. Tatsächlich ähneln die Prägungen eher Geparden als Löwen. Einige sagen, dass sie einem älteren Gebäude des Mameluckenherrschers Baibars entnommen wurden, dessen Symbol ein Gepard war.Über den Löwenprägungen befinden sich zusätzliche Verzierungen: Blumen und Bögen sind zwischen den Embrasuren eingeprägt, und darüber eine Inschrift, die an den Bau der Stadtmauer durch Suleiman den Prächtigen erinnert. Auf dem oberen Teil des Tores sticht eine Terrasse hervor, die als „Mashikoli“ bekannt ist. Von dieser kleinen Terrasse aus kann man die Umrisse der Mauer beobachten und möglicherweise heißes Öl auf Eindringlinge und unerwünschte Gäste verschütten. In der Vergangenheit war es ein Wendetor, wie das Jaffa-Tor und andere, das dazu gedacht war, Kräfte zu verzögern, die versuchten, in die Stadt einzudringen, aber im Laufe der Jahre wurde es zu einem geraden Tor, das die Einfahrt von Fahrzeugen ermöglichte.